Zum Inhalt springen
badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus

Die unbekannte Seite des Helmut Gruber

In jedem Mann steckt ein Jäger und/oder Sammler. In dem Kitzbüheler Helmut Gruber jedoch beides: Zum einen ist er ein Jäger, wenn es um die Wahl zur Miss Tirol geht. Die Beute: schöne Mädchen. Die dem ehemaligen Promi-Schneider aber mehr oder minder zulaufen, seit er aus der früher gerne als „Fleischbeschau“ abgewerteten Veranstaltung eine seriöse Schönheitskonkurrenz gemacht hat. Zum anderen aber auch ein Sammler - wie ein Blick in sein Arbeitszimmer zeigt. Eine ganze Wand an Videokassetten und DVD, dazu ein angefüllter Aktenschrank mit Bene-Ordnern voll mit Zeitungsausschnitten, Fotos, Programmheften und dergleichen von gestern und vorgestern.

In erbettelten Kartons

Die Sammelleidenschaft packte Helmut Gruber schon in den Kinderschuhen. Besonders angetan war er vom Eishockey - der Kitzbüheler EC spielte damals in der obersten österreichischen Spielklasse und lieferte sich auf dem Natureis an der Kapser Brücke legendäre Duelle mit Klagenfurt, Innsbruck und Wien. „Ich bin in bescheidenen Verhältnissen in der Villa Zurna aufgewachsen. Wir wurden angehalten, mit allem sparsam umzugehen“, erinnert er sich. „Mich hat immer alles über Kitzbühel interessiert. Es waren Fotos und Zeitungsartikel, die ich in Waschmittelkartons aufbewahrte, die ich in Geschäften erbettelt hatte.“ Leider sind die Kartons mit dem heute historisch wertvollen Material vermutlich bei einem Umzug abhanden gekommen.

  Mit der Zeit änderte sich zwar die Form des Archivierens, nicht jedoch die Sammelleidenschaft. „Ich kaufte mir 1970 den ersten Videorecorder und begann alles aufzuzeichnen, was Kitzbühel betraf.“ Ein Schwerpunkt war und ist das Hahnenkammrennen, von dem er sicherlich eine der umfassendsten privaten Sammlungen in Österreich hat. Als vor 20 Jahren der ORF begann, die lokale Fernsehsendung „Tirol heute“ auszustrahlen, war sein Videorecorder stets auf 19 Uhr programmiert. Die Kitzbüheler Beiträge hat er dann auf ein bzw. mehrere Bänder zusammengeschnitten. In all den Jahren blieb es aber nicht nur bei den aktuellen Beiträgen: Es kamen Spielfilme dazu, die in und um Kitzbühel gedreht wurden. So beispielsweise der im Grand-Hotel entstandene Klassiker „Drei Männer im Schnee“ oder die Filme, in denen Toni Sailer mitwirkte. „Ich habe die Videokassetten nicht gezählt, es werden aber sicher mehr als 2000 sein“, sagt Gruber. Aber auch hier geht Gruber mit der Zeit: DVD haben die Videokassetten abgelöst. „Es sind auch schon mehrere hundert.“ Zuerst hat er all das Aufbewahrte säuberlich aufgeschrieben. In den vergangenen Jahren hat er sich der mühevollen Arbeit unterzogen, eine elektronische Datenbank anzulegen und vieles einzutragen. Mehrere Klicks genügen und Gruber weiß, wo was aufbewahrt ist.

Elektronisch gesichert

Auf der einen Seite hat er den Mitschnitt von Fernsehsendungen zurückgeschraubt, auf der anderen ist er wie ein Eichhörnchen dabei, Zeitungsausschnitte in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Veranstalter der Miss-Tirol-Wahl zu sammeln. „Ich übertrage alles dank eines Scanners in den Computer und lege es auf einer eigenen Festplatte ab.“ Doppelt bzw. dreifach gesichert, damit sich nicht wiederholen kann, was mit seinen ersten Sammlungen passiert ist. Dass etwas spurlos verloren geht.
Suche