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Kitzbüheler Anzeiger

Umbruch in der Landwirtschaft

Die neue Förderperiode bringt viele Änderungen, unter anderem profitieren die Jungübernehmer. Das Ende der Milchquote bringt neue Herausforderungen.

Bezirk | Langwierige Verhandlungen liegen hinter den Bauernvertretern. Für die nächsten sechs Jahre wurde die gemeinsame Agrarpolitik fixiert und damit ein wesentlicher Teil des bäuerlichen Einkommens. Das Ergebnis: Weniger Mittel (-3,1 Prozent) mussten neu verteilt werden. Jährlich stehen für die Landwirtschaft 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Schwerpunkte gibt es in der Investitionsförderung und für junge Bauern.
Neu ist auch, dass mit 2015 die Milchkontingentierung endet. Das könnte Auswirkungen auf die Milchviehalmen haben, wie die Bauernvertreter bestätigen.

„Das oberste Ziel der neuen Förderperiode ist es, das Wirtschaften im benachteiligten Gebiet zu ermöglichen“, sagt Tirols Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler. Dabei kommt es in den nächsten Jahren zu Umverteilungen. Bisher auf den Viehbesatz gekoppelte Prämien werden auf die Fläche umgelegt. „Wir haben auch Schwerpunkte in der Investitionsförderung gesetzt. Dieser Teil steigt um 40 Prozent auf 102 Millionen Euro. Unsere Landwirtschaftsschulen sind voll. Wir müssen unseren jungen Bauern Chancen bieten“, erklärt Geisler. Er vermerkt, dass sich auch in der Regionalität mehr Möglichkeiten für die Bauern entwickeln. „Kurze Wege und sichere Lebensmittel werden immer wichtiger“, sagt Bauernbundobmann Josef Geisler. Das Wichtigste sei aber jetzt, dass die Bauern Rechtssicherheit haben.

„Alm besser fördern“

Zu Umschichtungen wird es auch im Bezirk Kitzbühel kommen. Das bestätigt Bezirksbauernobmann Landtagsabgeordneter Josef Edenhauser: „Viehintensive Betriebe mit relativ wenig Fläche werden bei den Prämien verlieren.“ Er spricht aber  noch eine weitere Herausforderung an. „Das Ende der Milchkontingente wirft für uns die Frage auf, wie hier die Almbauern reagieren. Die Produktion von Milch ist im Tal billiger“, sagt Edenhauser. In der neuen Förderperiode soll dieser Aspekt berücksichtigt werden. „In einem Bezirk mit 450 Almen und 10.000 Milchkühen auf der Alm ist das besonders wichtig“, meint der Bauern­obmann. Wobei er auf eine an sich zufriedenstellende Situation verweist. „Das Jahr hat sich gut entwickelt, die Marktsituation ist in Ordnung. Die Heumengen sind gut, auch wenn das Wetter die Ernte erschwert“, erklärt Josef Edenhauser.

Kitzbühel zählt zu den Regionen mit den geringsten Betriebsaufgaben. „Das sind die gute Einstellung unserer Bauern, die perfekte Ausbildung und der Arbeitsmarkt, der auch unseren Nebenerwerbsbauern Möglichkeiten bietet“, fasst der Kitzbüheler Bauernvertreter zusammen. poe

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