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Kitzbüheler Anzeiger

Umbau: Inneres wird ausgehöhlt

Seit einem knappen Jahr wird im Inneren des Gebäudes in der Hinterstadt eifrig saniert und sorgfältig renoviert. Doch die Fertigstellung des Rohbaues lässt noch auf sich warten.

Kitzbühel | „Die Arbeiten verlaufen vorbildlich und mit entsprechender Sorgfalt, aber leider sehr langsam.“ So beschreibt Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt den gegenwärtigen Status auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers.

Geschäfte, Restaurant und Wohnungen

Wie berichtet, hat das alte Finanzamtsgebäude in der Hinterstadt vor zwei Jahren um kolportierte 11,4 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Der Starnberger Großunternehmer Peter Löw kaufte das denkmalgeschützte, ehemalige Amtsgebäude, dessen Bausubstanz bis ins 14. Jahrhundert (erstmals erwähnt 1382) zurückreicht. „Nach Abschluss der bauhistorischen Untersuchungen haben wir den Umbauplänen zugestimmt“, bestätigt Walter Hauser. „Diese Pläne betreffen allerdings nur das Gebäudeinnere.“

Im Erdgeschoss sind bekanntlich Geschäftsflächen geplant, im ersten Stock soll ein Nobel-Restaurant entstehen und darüber werden mindestens zwei Wohnungen errichtet. Das oder die Geschäfte im Erdgeschoss werden auf großflächige Schaufensterauslagen verzichten müssen:  Im Außenbereich des Gebäudes wird es keine Veränderungen geben, wie Hauser bekräftigt. „Geschäfte in dieser Liga leben ohnehin nicht von ihren Auslagen, sondern vor allem von ihrem Namen.“

Gebäude steht bereits seit 12 Jahren leer

Laut Aussagen des Denkmalamts-Experten werden die Büroräumlichkeiten des einstigen Finanzamtes, die bis 2002 in dem Gebäude untergebracht waren, herausgerissen. Weiters wird das barocke Gewölbe aufwändig restauriert, die unter einem Schutzanstrich verborgenen historischen Oberflächen wieder freigelegt und außerdem ein Lift eingebaut. „Die Bausubstanz ist im unteren Bereich des Hauses historisch wertvoll, im oberen Bereich stammt es aus den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Dort wird es komplett ausgehöhlt“, beschreibt Walter Hauser.

Unterbrechungen der Bauarbeiten

Großes Lob gebührt seiner Meinung nach dem Bauherren Peter Löw: Nicht nur für die penible Einhaltung der strengen Auflagen  –  Löw ist bekanntlich studierter Historiker – sondern auch für dessen Geduld. Hauser: „Die Zeitfenster, in denen garbeitet werden kann, sind in Kitzbühel sehr klein. Im Dezember konnte wegen  des Christkindlmarktes nicht weitergebaut werden, dann war Weihnachten und schließlich das Hahnenkammrennen.“

Mit der Fertigstellung des Rohbaues könne demnach erst in einem Jahr, frühestens aber im Herbst gerechnet werden. Doch man ist sich in Kitzbühel sicher: Die Revitalisierung des alten Finanzamtes wird zu einer Belebung in der Hinterstadt beitragen. Alexandra Fusser

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