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Kitzbüheler Anzeiger

Eine Umarmung für Zypern

Künstler aus aller Welt gestalten einen Park in Agia Napa, Zypern. Darunter auch der heimische Künstler Jürgen Juen alias Jü.

Agia Napa | Letzte Woche kam Jü aus Zypern zurück. Hinter dem St. Johanner Künstler liegen drei Wochen voller intensiver Arbeit bei Wind und Wetter. Neben anderen Künstlern aus aller Welt wurde er ausgewählt eine Skulptur in Agia Napa zu gestalten. „Die österreichische Botschaft in Zypern hat mich kontaktiert und die Jury hat mein eingereichtes Projekt für gut befunden“, erzählt Jü.

Den Künstlern wurde freie Hand gelassen

Themenvorgabe für die Skulptur gab es keine. Allen Künstlern wurde freie Hand gelassen. Jü entschied sich für eine „Umarmung“. Seine Figur, die er aus einem 2,5 Meter hohem Sandstein gefertigt hat, heißt „Nearness“ - was auf englisch Nähe und Vertrautheit bedeutet. „Man könnte die Figur auch als politisches Statement gegen den Konflikt Türkei-Griechenland verstehen, aber jeder soll darin sehen, was er sehen will. Einer hat zum Beispiel zwei Elefanten darin gesehen“, lacht der Künstler.

Das Arbeiten mit einem Stein war für den St. Johanner Neuland. „Ich habe vorher nur mit Holz, Metallen oder Kunststoffen gearbeitet und hatte ehrlich gesagt zuvor etwas Angst davor“, so Jü. Die Angst genommen hat ihm aber der heimische Steinmetz Stefan Neumayr. Er stellte Jü Steine zum Üben zur Verfügung. „Dafür möchte ich mich bedanken. Stefan hat mir das Material Stein näher gebracht und mir Mut gemacht“, erzählt Jü.

„Kunst soll Spiegel der Gesellschaft sein“

Wichtig ist Jü, dass seine Kunst beim Betrachter etwas auslöst. „Die Kunst sollte ein Spiegel der Gesellschaft sein. Es sollte nicht darum gehen, ob sich die Kunst gut verkaufen lässt oder ob sie gefällt“, sagt Jü und man merkt im Gespräch, wie der St. Johanner für die Kunst brennt. „Ich bin kein Hobbykünstler. Für das habe ich zu viel aufgegeben“, erzählt er. Über dreißig Jahre arbeitete Jü als Orthopädietechniker, fertigte Prothesen und entdeckte seine Leidenschaft und sein Talent für plastische Formgebung. Die Kunst verdrängte den Beruf immer mehr und so  entschloss er sich nur noch auf die Produktion von Einlagen zu konzentrieren.

Die Kunstwerke von Jü wurden auch schon auf der internationalen Kunstmesse in Shanghai ausgestellt. Deutlich näher als Shanghai oder Zypern ist Kitzbühel, auch dort steht im Wartebereich des Rehazentrums eine Skulptur des St. Johanner Künstlers. Johanna Monitzer, Foto: Juen

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