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Kitzbüheler Anzeiger

TVB Büro bleibt in St. Johann

St. Johann, Kirchdorf  |  Knalleffekt im Tourismusverband: Aufsichtsratvorsitzender Sepp Hofer hat seine Funktion überraschend niedergelegt. Nicht nur aus zeitlichen Gründen.

Der Streit war vorprogrammiert: Wie der Kitzbüheler Anzeiger bereits exklusiv berichtet hat, wollten Erpfendorfer und Kirchdorfer Touristiker die Zentrale des Tourismusverbands vor rund acht Wochen von St. Johann nach Kirchdorf verlegen. Ein Gebäude direkt an der Bundesstraße, in dem bis vor wenigen Monaten ein Elektrogeschäft untergebracht war, sollte laut ihren Plänen dafür angekauft werden. Kostenpunkt: 650.000 Euro, Adaptierungsarbeiten nicht miteingerechnet.

Mit Gerhard Föger am Verhandlungstisch

Der gemeinsame Vorstoß von Kirchdorfern und Erpfendorfern – Schützenhilfe erhielten sie dabei von einem Großteil der Oberndorfer Mitglieder – kam für die St. Johanner Kollegen äußerst überraschend. Zumal das Ansuchen für den Ausbau des zweiten Stockwerks in der St. Johanner Zentrale schon zum damaligen Zeitpunkt im Gemeindeamt eingereicht worden war, wie TVB-Obmann Dieter Jöchler betonte. Vorgesehene Investitionskosten: knapp 200.000 Euro.

Vor wenigen Tagen sind die Übersiedlungspläne endgültig geplatzt: Die Verbandszentrale bleibt, wo sie ist und wird ausgebaut. In Anwesenheit von Tirols oberstem Tourismusbeamten Gerhard Föger konnten Vorstand und Aufsichtsrat eine Einigung erzielen. Und zwar „in einer freundschaftlichen Atmosphäre“, wie Jöchler betont. Er macht für diese Entscheidung hauptsächlich wirtschaftliche Gründe dafür verantwortlich: „Wir müssen unser Geld jetzt vor allem für Werbung einsetzen.“

Als sich gegen Sitzungsende die Fronten am Verhandlungstisch aufzulösen begannen, sorgte allerdings der Oberndorfer Sepp Hofer, Chef des Aufsichtsrates, für die nächste Aufregung im Tourismusverband der Ferienregion. Er stellte überraschend sein Amt zur Verfügung, weil er in den vergangenen Monaten zu viel Zeit für diese Funktion aufwenden hat müssen, wie er begründet. Und diese Zeit habe er als Unternehmer nicht.

„Habe keine Zeit für Ungereimtheiten“

Dass seine Entscheidung indirekt mit den jüngsten Turbulenzen im Verband zu tun hat, bestreitet Hofer nicht. „Die Lösung jeder Ungereimtheit braucht doppelt Zeit. Und Ungereimtheiten gab es in den letzten Monaten viele.“

Kommende Woche wird im Aufsichtsrat neu gewählt. Als aussichtsreichster Anwärter für die Nachfolge Hofers gilt dessen Stellvertreter, der St. Johanner Unternehmer Markus Hutter. Alexandra Fusser

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