Ein turbulentes jahr fürs Rote Kreuz
Kitzbühel | Ein turbulentes Jahr liegt hinter dem Roten Kreuz Ortsstelle Kitzbühel. Besonders die langwierige Umsetzung des Rettungsgesetzes kostete Substanz.
Bisher war das Rettungswesen in Tirol Sache der Gemeinden. Ab 1. Juli, mit einem halben Jahr Verspätung, tritt das neue Rettungsgesetz in Kraft, das vorsieht, dass künftig das Land die Grundversorgung übernimmt.
Die Verabschiedung des Gesetzes war keine leichte Geburt, was auch die Ortsstelle Kitzbühel zu spüren bekam. Durch die Verzögerung der Ausschreibung wurden die Zahlungen durch Land und Gebietskrankenkasse nach hinten verschoben. Mit Hilfe der Gemeinden zahlte der Rettungsverband, den es zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon gar nicht mehr gab, die Beiträge ein halbes Jahr weiter.
Zudem kam die Problematik, dass durch die neue gesetzliche Regelung auch Notärzte angestellt sein müssen. Dadurch drohte der Ortsstelle Kitzbühel eine Nachzahlung von 250.000 Euro. Durch die Sachkenntnis des Geschäftsführers Herbert Haid konnte die Summe auf immer noch beträchtliche 70.000 Euro reduziert werden.
Auch die vom Land auferlegte „Geheimhaltungsklausel“, die eine Information an die Mitglieder verhindert, stößt den Rot-Kreuzlern sauer auf.
Neben gesetzlichen Veränderungen kam es 2010 auch zu personellen Umstrukturierungen. So trat Jugendgruppenleiterin Ursula Siegl zurück. Neuer Kopf der Gruppe ist Tanja Mair. Auch Schulungsleiter Markus Krenn legte sein Amt zurück, an seine Stelle tritt Caroline Rettig.
Trotz außerordentlicher Belangen steht beim Roten Kreuz aber natürlich der Rettungsdienst an erster Stelle.
Die Facts: 2010 kam es bei den Rettungswagen-Einsätzen zu einer Steigerung von fast 30 Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl der geleisteten Stunden um ca. 400 ab. Elf Schulungen wurden durchgeführt, der Mitgliedsstand betrug am Jahresende 105.
Auch die Sondereinsatzgruppe, die Krisenintervention, das Tafelteam und der Gesundheits- und Sozialdienst hatten umfassende Tätigkeiten vorzuweisen. Besonders erfreulich: die Jugendgruppe wartete mit vielen abwechslungsreichen Aktivitäten auf und erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Ausgezeichneten des Abends der Jahreshauptversammlung: Christian Raffler (15 Dienstjahre), Markus Krenn und Elisabeth Pircher (20 Dienstjahre). miwe