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Kitzbüheler Anzeiger

Trotz verordneter Schließung: Kitzbühels Ärzte rüsten auf

Das Tauziehen um das Stadtspital wird um eine Facette reicher: Nur wenige Monate vor dem vom Land geforderten Schließungstermin (31. Dezember)  wird das Ärzteteam aufgestockt.

Seit 1. April steht  bereits Michael Polster als Oberarzt der Interne im Dienst des Krankenhauses.  Schon Anfang Mai soll ein erfahrener Kitzbüheler Chirurg, dessen Name allerdings noch nicht öffentlich bekannt gegeben wird, das Team der Chirurgie als Oberarzt verstärken. Beide Mediziner sind im Angestelltenverhältnis, wie Verwaltungschef Arthur Gruber gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger berichtet. Notwendig geworden sind die beiden Neuanstellungen durch die steigende Anzahl der Patienten, wie Gruber und der ärztliche Leiter Siegfried Nagl nicht ohne Stolz bestätigen.

Die beiden verweisen auf das deutlich verbesserte Betriebsergebnis des Vorjahres: 2008 konnten um 1,4 Millionen Euro mehr erwirtschaftet werden als 2007, trotz der Bettenreduzierung von 105 auf 70.

Doch wie sind Mehreinnahmen bei weniger Betten möglich? Die 1,4 Millionen sind Erlöse, wobei die  Abteilung Chirurgie/Unfallchirurgie die meisten Steigerungen erzielt hat, wie Gruber aufschlüsselt.

Zahl der Operationen deutlich gesteigert

„Schon von 2007 bis 2008 haben wir die Zahl der Operationen um 41 Prozent gesteigert, im Vorjahr haben wir nochmals um 16 Prozent zugelegt“, erläutern Gruber und Nagl.

Der jährliche Abgang – und das ist  bekanntlich der eigentliche Grund für die vom Land verordnete Schließung des Hauses – konnte insgesamt deutlich reduziert werden: Das Minus von 3,6 Millionen (2007) hat sich auf ein Minus von 1,7 Millionen (2008) verkleinert.

Gesamtkosten wurden erheblich gesenkt

Weil neben den steigenden Erträgen die Gesamtkosten weiter gesenkt worden sind, wie der Verwaltungschef begründet. Der handelsrechtliche Jahresabschluss lasse für 2008  ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten, vielleicht sogar ein leichtes Plus.

Beim Land Tirol rufen die vom Wirtschaftsprüfer geprüften und von den Kitzbühelern vorgelegten Zahlen offenbar keine Begeisterungsstürme hervor. „Man nimmt sie lediglich zur Kenntnis“, sagen Gruber und Nagl, die für den Erhalt des Spitals unverdrossen weiter kämpfen. „Es dauert noch Jahre, bis der Verwaltungsgerichtshof über eine endgültige Schließung entscheidet.“
Alexandra Fusser
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