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Trauer um Peter "Resl" Ressmann

Kitzbühel, Unken  |  Tiefe Betroffenheit in Kitzbühel: Peter Ressmann ist am vergangenen Freitag im Heutal in Unken in den Tod gestürzt. Er wurde nur 44 Jahre alt. Peter Ressmann, von Kameraden kurz „Resl“ genannt, war nicht nur ein erfahrener Alpinist und Extrembergsportler, er war auch als umsichtiger Bergführer bekannt.

Freitagvormittag führte er eine Touristengruppe für ein Outdoor-Abenteuer ins Heutal auf rund 1.000 Meter Seehöhe. Er hatte bereits seine Assistentin abgeseilt.

Vermutlich falschen Karabiner geöffnet

Bevor die Touristen an der Reihe waren, passierte gegen 11.35 Uhr der tödliche Unfall. „Er hängte am Standplatz bei einem Baum die Eigensicherung ein, dürfte aber einen falschen Karabiner aufgemacht haben. Er lehnte sich noch zurück und fiel dann mit der Bandschlinge und den Selbstsicherungsschlingen in das Bachbett“, schilderte ein Polizist die tragischen Minuten gegenüber dem ORF Salzburg. Es sei vermutlich eine „Unachtsamkeit“ gewesen, so berichtete der Polizist weiter, warum der erfahrene Alpinist rund 25 Meter im freien Fall abgestürzt sei. Er dürfte auf der Stelle tot gewesen sein.

In den Bergen hat Peter Ressmann beinahe jede Sekunde zum Skifahren, Klettern, Radfahren und Laufen verbracht, weshalb er sein Hobby zum Beruf machte und das Unternehmen „Alpin Experts“ gründete. Als weltweit tätiger Skilehrer und Profi-Bergsteiger führte er seine Gäste auf den Mount McKinley (6.194 m), Mustagh Ata (7.546 m) und Pik Lenin (7.134 m). Er war außerdem Leiter von Expeditionen auf den Cimborazzo (6.310 m), Anconcagua (6.956 m) und den Elbrus (5.642 m). Im Juli 2006 stieg „Resl“ auf den Gipfel des 8.047 Meter hohen Broad Peak und fuhr anschließend aus einer Höhe von 7.500 Metern mit Skiern ab.

Ein Höhepunkt in seinem Leben war sicherlich im August 2007 die Erstbefahrung der längsten, schneebedeckten vertikalen Linie der Welt am Mount St. Elias (5.489 m) in Alaska gemeinsam mit Axel Naglich und Jon Johnston.

Broad Peak und Mount St. Elias

Dieses Grenzerlebnis kam im Herbst 2009 in die österreichischen Kinos. Das Trio überwand bis zu 60 Grad steile Eishänge und zahlreiche Gletscherspalten unter ständiger Lawinen- und Steinschlaggefahr.
Angespornt zu diesen alpinen Höchstleistungen und Grenzerfahrungen wurde „Resl“ nach eigenen Angaben von dem Traum „dort hin zu gelangen, wo zuvor nur wenige Menschen waren. Du fühlst dich dabei mehr und mehr ausgesetzt und herausgefordert. Darum geht es im Endeffekt.“ Besonders anziehend waren für ihn hohe Berge und schwere Pisten, die noch von keinem Skifahrer betreten wurden. Berge, die so im Vorbeifahren mitgenommen werden, fand er selten interessant. Um so tragischer ist, dass er gerade dort in den Tod stürzte.

Die Berg- und Skiführer, Bergsportler und Kameraden von Kitzbühel trauern um Peter Ressmann, der am Mittwoch in seinem Heimatort Oberwölz (Steiermark) zu Grabe getragen wurde.
Alexandra Fusser, Foto: Alpin Experts

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