badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus
Kitzbüheler Anzeiger

Trainer Alexander Stöckl zog es in In Norwegens Springerteam gibt ein St. Johanner den Ton an

Oslo, St. Johann | In Fernsehzeiten wie diesen könnte sein Erfolg so beschrieben werden: Der St. Johanner Alexander Stöckl (38) gewann die Casting-Show „Norwegen sucht den Super-Skisprungtrainer“. Nach einem mehrmonatigen, teils verdeckten Auswahlverfahren ist er zukünftig für die Erfolge von Tom Hilde, Björn Einar Romören, Anders Bardal und Co. verantwortlich.

Ein Weltklassesportler muss nach seiner Laufbahn nicht unbedingt ein guter Trainer werden. Diese Weisheit gilt aber auch umgekehrt – wie es der St. Johanner Alexander Stöckl beweist. Der Durchbruch an die Spitze der Skispringerelite blieb ihm versagt, als Betreuer erhielt der 38-Jährige einen Traumjob – mit allen Für und Wider. Seit 1. Juli ist der Magister der Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Management für eine Skispringer-Nationalmannschaft verantwortlich. Nicht für irgendeine, sondern für das norwegische Team, das im Inland einen hohen Stellenwert und im Ausland einen hohen Grad an Anerkennung genießt. Der Druck, dem sich der St. Johanner ausgesetzt sieht, ist beträchtlich: Er soll das norwegische Skispringerteam zur Nummer eins der Welt formen.

Wie alle Größen fing auch Alexander Stöckl klein an. Als Skispringer versuchte er sich schon mit neun Jahren - sein damaliger Trainer und Mentor hieß Hans Mühlthaler.  Mit zehn Jahren begann der kleine Alexander mit dem Geräteturnen. Sein Bewegungstalent blieb nicht verborgen - mit 15 Jahren übersiedelte er in die ÖSV-Kaderschmiede nach Stams. Doch der große Erfolg wollte sich nicht einstellen: Auf der Ebene unter dem Weltcup (Continentalcup) ersprang er einen Spitzenplatz um den anderen, bei einem Skifliegen auf dem Kulm landete er auf dem 15. Rang. „Ich habe 1994, mit 21 Jahren, meine aktive Laufbahn beendet und konnte danach beim Kitzbüheler Ski Club die ersten Erfahrungen als Trainer von Schülern zwischen acht und 13 Jahren sammeln“, schildert Stöckl. „Schon ein Jahr später wechselte ich zum Tiroler Skiverband und arbeitete mit Jugendlichen, die Mitglieder in den Leistungszentren Stams und Eisenerz waren.“ Im Sommer sorgte er für die Kondition, im Winter war er mit ihnen von Wettkampf zu Wettkampf unterwegs.

Nächste Station Co-Trainer

Der nächste Schritt bedeutete nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe, er sollte auch einen Karrieresprung darstellen. „1996 wurde ich Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Dabei konnte ich an der Seite zuerst von Andi Felder und dann zwei Jahre unter Mika Kojonkoski wertvolle Erfahrungen sammeln.“ 1999 ging es für zwei Jahre zurück zum Tiroler Skiverband, bei dem er als hauptverantwortlicher Trainer tätig war. „In dieser Zeit schloss ich meine Sprunglauf-Lehrwartausbildung mit Auszeichnung ab.“ Im Jahr 2000 wechselte er zum Österreichischen Skiverband. „Ich wurde Trainer des B- und C-Kaders und Erzieher im Skigymnasium Stams.“ Dabei arbeitete er mit Werner Schuster und Werner Rathmayr zusammen.

Nebenbei zum Magister

Während sich andere nach den Trainingseinheiten ausruhten, drückte Stöckl die Schulbank: „Ich schloss 2007 das Studium Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Management ab“, sagt der ab diesem Zeitpunkt zum Magister gewordene St. Johanner. Ein Jahr später beendete er die Trainerausbildung mit dem Staatsdiplom.
In den zurückliegenden drei Jahren bekleidete Stöckl den Posten eines Cheftrainers für den C-Kader. „Meine Athleten gewannen Bewerbe im Rahmen des Alpencups, des Continentalcups, bei den Junioren-Weltmeisterschaften und erreichten Topten-Plätze im Weltcup“, bilanziert er nicht ohne Stolz. So gesehen wussten die Norweger genau, warum sie sich für den St. Johanner Alexander Stöckl als Head-Coach entschieden haben. Foto/Text: Rußegger

Alexander Stöckl

Der Sohn aus der St. Johanner Unternehmerfamilie Stöckl kam am 11. Dezember 1973 in Innsbruck zur Welt. Aufgewachsen in St. Johann, übersiedelte er mit 15 Jahren ins Skigymnasium Stams. Mit 21 Jahren beendete er seine aktive Karriere und wurde Nachwuchstrainer beim Kitzbüheler Ski Club. 1995/96 wechselte er als Jugendtrainer zum Tiroler Skiverband, zwei Jahre später wurde er Co-Trainer der Nationalmannschaft. 2000 legte er die Sprunglauf-Lehrwartprüfung mit Auszeichnung ab, 2007 beendete er das Studium der Sportwissenschaften und -management mit dem Magister. Zuletzt war er Cheftrainer des österreichischen C-Kaders (2008 bis 2011).

Alexander Stöckls großes Steckenpferd ist die Musik: So erlernte er im Selbststudium mehrere Instrumente, schrieb Lieder und war unter anderem auch als Musical-Darsteller und Sänger unterwegs. Darüber hinaus war der Hobby-Ausdauersportler ein ausgezeichneter Volleyballspieler. Seine langjährige Partnerin stammt aus geografischer Sicht aus der Nachbarschaft: Stöckl lebt mit der Fieberbrunnerin Ina Bergmann zusammen.

 

Suche