
Tradition im Wandel der Zeiten
Als der damalige Fieberbrunner Bürgermeister Bartl Dersch im Jahre 1889 Josef Foidl anregte, Zimmermeister zu werden, startete eine Erfolgsgeschichte, anhand derer sich die Bedeutung regional gewachsener Unternehmen sehr gut ablesen lässt.
Trotz wechselvoller Zeiten wurde der Betrieb von allen vier Foidl-Generationen stetig erweitert. „Mittlerweile deckt unser Betrieb alle Richtungen im Holzbau ab“, zeigen sich Josef und Thomas Foidl stolz. Dass sie für Holz eine Leidenschaft hegen, ist ihnen anzumerken. Vergangenes Jahr wurde wie berichtet das sagenhafte 135-Jahr-Jubiläum gefeiert. „Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiter“, unterstreicht Josef Foidl. Aktuell sind rund 40 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt und drei Lehrlinge werden ausgebildet. Seit 2019 ist das Unternehmen übrigens auch „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“. Holzbau Foidl erwies sich über die Jahrzehnte stets als wichtiger Arbeitgeber in der Region.
Stamm an Mitarbeitern
Während andere Unternehmen händeringend Facharbeiter suchen, hat der Fieberbrunner Betrieb keine Probleme damit, wie er schildert: „Wir haben einen guten Stamm und zum Teil Leute da, die schon ihr ganzes Leben bei uns sind bzw. auch schon deren Kinder.“
Freilich gibt es dennoch Herausforderungen, denen man sich als Unternehmen nicht entziehen kann. Quer über die Generationen hinweg stand Holzbau Foidl unterschiedlichsten Problemen gegenüber. Sei es, dass der eigentlich vorgesehene Betriebsnachfolger 1915 nicht mehr aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte. Oder auch die massive Geldentwertung durch die Weltwirtschaftskrise vor rund 100 Jahren. Das Unternehmen arbeitete im Zweiten Weltkrieg durch, erlebte die Besatzungszeit, den Eintritt in die Europäische Union und noch vieles mehr.
Wiederum anders stellen sich die Herausforderungen dar, mit denen es Unternehmer heute zu tun haben. Man denke nur an die Bürokratie. Gerade beim Bauen führe sie zu zähen Verfahren. „Die Bauherren leiden ja auch darunter“, ist Firmenchef Josef Foidl überzeugt. Was das Bauen betrifft, bietet Holz insgesamt eine gute Zukunftsperspektive.
Fünfte Generation steigt ein
Da nicht nur ihr Rohstoff, sondern auch ihr Unternehmen tiefe Wurzeln hat, blickt Familie Foidl jedenfalls zuversichtlich in die Zukunft. Denn mit Josef Foidl jun. steht bereits die fünfte Generation bereit, um im Betrieb mit anzupacken.