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Kitzbüheler Anzeiger

Tourismus in die Wiege gelegt

Ihre große Leidenschaft für den Tourismus, ihre Bodenständigkeit und vor allem ihre Hartnäckigkeit sind Signe Reisch’s Garanten für den Erfolg.

Kitzbühel | Ihr 60. Geburtstag ist für Signe Reisch kein Grund innezuhalten oder gar den wohlverdienten Ruhestand in Betracht zu ziehen – ganz im Gegenteil, die Präsidentin von Kitzbühel Tourismus steckt nach wie vor voller Pläne und hat noch viele Ideen um Kitzbühel als Tourismusdestination noch attraktiver zu machen.

Seit drei Jahren steht Reisch inzwischen bereits dem Kitzbüheler Tourismusverband als Präsidentin vor und zieht eine erste erfolgreiche Bilanz. „Wir haben sicher schon vieles umsetzen können, was ich mir vorgenommen habe“, erzählt Signe Reisch. Ob es die intensivere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bergbahnen ist oder auch der Start diverser Werbekampagnen.

„Sozusagen Autodidakt“

Die Liebe zum Tourismus ist der Rasmushof-Wirtin buchstäblich in die Wiege gelegt und fast schon eine Familienverpflichtung. Vor über 100 Jahren brachte  ihr Ur-Großvater, Franz Reisch, den Skisport nach Kitzbühel. Der Großvater war ebenfalls Bürgermeister der Gamsstadt und die Eltern Klaus und Sigrid Reisch eröffneten in den 1970er-Jahren mit dem „Red Bull“ das erste Selbstbedienungsrestaurant in der Region.

„Der Tourismus ist mein Leben“, sagt Signe Reisch von sich selbst. Schon als kleines Mädchen half sie der Großmutter im familieneigenen Hotel Garni. Eine akademische Laufbahn wie ihr Vater wollte Signe Reisch nie einschlagen. „Ich bin sozusagen Autodidakt. Ich war in der Schweiz in einem Internat, habe aber nie eine  Hotelfachschule besucht.“ Vor 41 Jahren übernahm sie das familieneigene Hotel, das sie heute noch erfolgreich führt. Ihr Erfolgsrezept: „Ich bin Gastgeberin mit Leidenschaft. Wenn der Beruf so viel Freude macht wie mir, dann kommt das auch zurück. Natürlich gibt es manchmal Mühsamkeiten, aber es gibt sicher keinen Beruf auf der Welt, wo der Erfolg so schnell sichtbar ist.“

Den Sprung in die Öffentlichkeit wagte Signe Reisch schon vor einigen Jahren mit der Gründung des Fördervereins „Stadtmuseum Kitzbühel.“ Dieses sei damals über zehn Jahre im Dornröschenschlaf gelegen. „Wir haben es wieder zum Leben erweckt und heute finden im Museum regelmäßig Ausstellungen statt, die auch über die Grenzen hinaus bekannt sind“, ist sie stolz auf diesen Erfolg.

„Ewig im Aufsichtsrat“

Der Weg in den Tourismusverband war dann auch vorgezeichnet – auch hier hat sich die Familie Reisch über die Jahrzehnte engagiert. So war Ur-Großvater Franz Reisch Mitbegründer des damaligen „Verschönerungsvereins“. Signe Reisch saß schon „ewig im Aufsichtsrat“.  Nach der mehr als spannenden Wahl im Jahr 2012 startete Signe Reisch voll durch und stürzte sich voller Esprit in die neue Aufgabe. „Ich wünsche mir, dass wir auch weiterhin an einem gemeinsamen Strang ziehen und nicht versucht wird, immer nur das Haar in der Suppe zu finden, sondern zu sehen, dass wir den Tourismus in Kitzbühel erfolgreich weiterentwicklen“, erklärt Reisch und betont: „Wir haben die Verpflichtung, unseren Kindern und Kindeskindern ein wohlbestelltes Haus zu hinterlassen.“

Kitzbühel 365

Ein Herzensanliegen ist Signe Reisch die Attraktivierung Kitzbühels rund ums Jahr. Unter dem Motto „Kitzbühel 365“ soll gezeigt werden, dass die Region nicht nur im Bereich des Wintersports eine führende Rolle spielte, sondern mit Radfahren, Wandern, Golf aber auch Kunst und Kultur das ganze Jahr über ein lohnendes Reiseziel ist. Mit ihrem Rasmushof geht Reisch übrigens bereits mit gutem Beispiel voran – das Hotel ist inzwischen ein Ganzjahresbetrieb.

Trotz des 60. Geburtstags denkt Signe Reisch noch nicht ans Aufhören. Sie würde auch gerne nach der Wahl, die in zwei Jahren ansteht, an der Spitze des Tourismusverbandes bleiben. „Ich habe noch viele Ideen, die ich umsetzen möchte, wenn dies auch der Wunsch der Mitglieder ist“, sagt sie.

Ski und Kräuter als Ausgleich

Neben so viel Engagement für Tourismusverband und Betrieb bleibt nicht mehr viel Zeit für Persönliches. Im Winter allerdings geht sie täglich in der Früh ein bis zwei Stunden Ski fahren – die Streif liegt ja vor der Haustüre. Ein weiteres Steckenpferd ist ihr Kräutergarten, außerdem ist sie eine begeisterte Pilzesammlerin: Für die Vielbeschäftigte der perfekte Ausgleich. Und Urlaub, nein auf Urlaub fährt sie nicht: „Ich bleib` da, leben wir doch am schönsten Fleck der Welt!“ Und dass das so bleibt, dafür will sie auch die nächsten Jahre arbeiten. Stolz ist sie überdies auf ihre drei Kinder Andreas, Gesine und Nikolaus.
Margret Klausner

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