Tourismus als Chance
Laos in Südostasien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die St. Johannerin Judith Schneider will vor Ort etwas verändern – mit nachhaltigem Tourismus.
St. Johann | Busweise fallen die Touristen in den verschiedenen Dörfern in Laos ein – die Bewohner werden „besichtigt“ und schnell wieder vergessen. Weder bringt diese Art des Tourismus einen Mehrwert für die Urlauber noch für die Einheimischen. Dabei könnte mit den richtigen Strategien ein aufstrebender, aber dennoch sanfter Tourismus in den ländlichen Gebieten von Laos aufgezogen werden.
Judith Schneider aus St. Johann ist vor Ort und hat für eine lokales Unternehmen bereits eine Machbarkeitsstudie erstellt. Ihre Idee: Die Dörfer werden selbst miteinbezogen in die Planung der Touren. Gleichzeitig wird den Bewohnern das nötige Know-How im Umgang mit Gästen vermittelt. Der gesamte Profit dieser Dorftouren kommt der Bevölkerung vor Ort zugute und soll in Infrastruktur oder Sozialprojekte fließen.
„Uns ist sehr wichtig, die Traditionen und Werte der jeweiligen Kulturen zu unterstützen“, ergänzt Schneider.
Die 33-Jährige ist eine ausgebildete Touristikerin: Zunächst arbeitete sie im Hotelbetrieb ihrer Mutter in St. Johann, sie absolvierte auch ein Studium am „International Center for Responsible Tourism“ im englischen Leeds. Seit eineinhalb Jahren setzt Judith Schneider nun schon ihre Fähigkeiten in Laos ein.
Das Konzept für den sanften Dorftourismus stößt überall auf Begeisterung. Nun gilt es, die nötigen finanziellen Mittel aufzutreiben.
Wettbewerb soll Startkapital liefern
Als Startkapital für dieses Modell des nachhaltigen Tourismus sind rund 22.000 US-Dollar veranschlagt. Die Summe will Schneider in Form eines Preisgeldes lukrieren: Die junge Touristikerin hat ihr Projekt beim Wettbewerb „G-Project“ von „G Adventures“ eingereicht. Sie benötigt dafür möglichst viele Stimmen und Unterstützung auf Internetforen. Stichtag dafür ist der 3. Juni.
Judith Schneider hofft nun auf die Unterstützung der Menschen in ihrer Heimatregion: „Jeder kann täglich eine Stimme abgeben“, appelliert Schneider. Wer dieses Anliegen unterstützen möchte, kann unter http://thisisyourplanet.com/ideas/community/344 dafür stimmen und einen Kommentar hinterlassen.
Elisabeth Galehr