29. Oktober 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Mit tonnenschwerem Bagger auf Erfolgsspur
Wie so viele Karrieren begann auch die Laufbahn von Othmar Pletzer durch einen Zufall. Als Mitglied des 8000 Mitglieder zählenden Volvo-Fahrerklubs wurde er im Juni dieses Jahres zu einer Volvo-Präsentation bei der Firma Edenstrasser in Wörgl eingeladen. Dabei stand auch die österreichische Meisterschaft im Baggerfahren auf dem Programm: Statt der Baggerschaufel war eine 1,5 Meter lange Kette angebracht, an der als eine Art Pendel ein Meißel hing. Der Metallstab musste in drei verschiedene, nur um fünf Millimeter größere Behälter eingetaucht werden.
Weil gerade keine Zuschauer in der Nähe waren, startete Pletzer einen Versuch. Nach nur einer Probe ging es auf Zeit - und zur Verblüffung der Schiedsrichter unterbot er die bestehende Bestzeit von 38 Sekunden gleich um drei Sekunden. Weil danach niemand der 70 Teilnehmer die 35 Sekunden unterbieten konnte, war Othmar Pletzer österreichischer Titelträger. Und damit für die in Konz (Luxemburg) stattfindende Europameisterschaft qualifiziert.
Bei der Ende September ausgetragenen EM schaute die Welt ganz anders aus: Zum Unterschied zu Wörgl war nicht nur eine, sondern drei Prüfungen abzulegen:
Bewerb Nummer eins: Auf einem 3,5 Tonnen-Kleinbagger war eine Stecknadel montiert. Zuerst war eine kurze Strecke zurückzulegen, danach mit der Stecknadel drei Luftballons zum Platzen zu bringen und danach zur Ausgangsposition zurückzukehren.
Nummer zwei: Mit einem 16-Tonnen-Radlader mussten zehn Kegel abgeräumt werden.
Nummer drei: Mit einem 23-Tonnen-Bagger musste das bereits beschriebene Pendelspiel absolviert werden.
„Obwohl ich für die ersten zwei Bewerbe keinerlei Trainingsmöglichkeiten hatte, schaffte ich beim ersten Spiel den fünften Platz, beim Kegeln konnte ich alle Kegel abräumen und landete an der zweiten Stelle, das Pendelspiel konnte ich für mich entscheiden“, schildert Pletzer. Die Zeiten der drei Bewerbe wurden zusammengezählt, der Kelchsauer landete dabei an der zweiten Stelle: Nur 21 Hundertstelsekunden hinter dem deutschen Sieger Frank Kuczewski, aber mit einem bequemen Vorsprung von acht Sekunden auf den drittplatzierten Schweizer Claus Zerner. „Ich lernte dem Sieger erstmals das Fürchten“, lacht Pletzer rückblickend.
Beinahe den Favoriten gestürzt
Der war sich seines Erfolges sicher, weil er in den vergangenen fünf Jahren stets unangefochten den Titel nach Hause gebaggert hat. Nicht zuletzt dank seiner Voraussetzungen: „Er ist selbstständiger Unternehmer und hat in seinem Fuhrpark die für das Training notwendigen Maschinen stehen“, weiß Pletzer. „Deshalb war die Konkurrenz bislang so gut wie chancenlos. “Das Geheimnis seines Erfolges sieht Pletzer in zwei Voraussetzungen: „Bei der Bedienung der Steuerhebel ist viel Fingerspitzengefühl notwendig“, sagt er, „daneben ist auch, weil es ja auf Zeit geht, Nervenstärke gefragt.“
Die nächste EM im Visier
Bei der im kommenden Jahr in Bergheim bei Salzburg stattfindenden nächsten österreichischen Meisterschaft will Pletzer seinen Titel verteidigen. „Mein Ziel ist die EM in München.“ Um dann dort ganz oben am Treppchen zu stehen. Denn die 21 Hundertstelsekunden auf den Sieger sind nur ein Wimpernschlag, auf den Dritten liegen mit acht Sekunden Welten. Der 20. von 78 Startern hatte beispielsweise einen Rückstand von schon 128 Sekunden.
Weil gerade keine Zuschauer in der Nähe waren, startete Pletzer einen Versuch. Nach nur einer Probe ging es auf Zeit - und zur Verblüffung der Schiedsrichter unterbot er die bestehende Bestzeit von 38 Sekunden gleich um drei Sekunden. Weil danach niemand der 70 Teilnehmer die 35 Sekunden unterbieten konnte, war Othmar Pletzer österreichischer Titelträger. Und damit für die in Konz (Luxemburg) stattfindende Europameisterschaft qualifiziert.
Bei der Ende September ausgetragenen EM schaute die Welt ganz anders aus: Zum Unterschied zu Wörgl war nicht nur eine, sondern drei Prüfungen abzulegen:
Bewerb Nummer eins: Auf einem 3,5 Tonnen-Kleinbagger war eine Stecknadel montiert. Zuerst war eine kurze Strecke zurückzulegen, danach mit der Stecknadel drei Luftballons zum Platzen zu bringen und danach zur Ausgangsposition zurückzukehren.
Nummer zwei: Mit einem 16-Tonnen-Radlader mussten zehn Kegel abgeräumt werden.
Nummer drei: Mit einem 23-Tonnen-Bagger musste das bereits beschriebene Pendelspiel absolviert werden.
„Obwohl ich für die ersten zwei Bewerbe keinerlei Trainingsmöglichkeiten hatte, schaffte ich beim ersten Spiel den fünften Platz, beim Kegeln konnte ich alle Kegel abräumen und landete an der zweiten Stelle, das Pendelspiel konnte ich für mich entscheiden“, schildert Pletzer. Die Zeiten der drei Bewerbe wurden zusammengezählt, der Kelchsauer landete dabei an der zweiten Stelle: Nur 21 Hundertstelsekunden hinter dem deutschen Sieger Frank Kuczewski, aber mit einem bequemen Vorsprung von acht Sekunden auf den drittplatzierten Schweizer Claus Zerner. „Ich lernte dem Sieger erstmals das Fürchten“, lacht Pletzer rückblickend.
Beinahe den Favoriten gestürzt
Der war sich seines Erfolges sicher, weil er in den vergangenen fünf Jahren stets unangefochten den Titel nach Hause gebaggert hat. Nicht zuletzt dank seiner Voraussetzungen: „Er ist selbstständiger Unternehmer und hat in seinem Fuhrpark die für das Training notwendigen Maschinen stehen“, weiß Pletzer. „Deshalb war die Konkurrenz bislang so gut wie chancenlos. “Das Geheimnis seines Erfolges sieht Pletzer in zwei Voraussetzungen: „Bei der Bedienung der Steuerhebel ist viel Fingerspitzengefühl notwendig“, sagt er, „daneben ist auch, weil es ja auf Zeit geht, Nervenstärke gefragt.“
Die nächste EM im Visier
Bei der im kommenden Jahr in Bergheim bei Salzburg stattfindenden nächsten österreichischen Meisterschaft will Pletzer seinen Titel verteidigen. „Mein Ziel ist die EM in München.“ Um dann dort ganz oben am Treppchen zu stehen. Denn die 21 Hundertstelsekunden auf den Sieger sind nur ein Wimpernschlag, auf den Dritten liegen mit acht Sekunden Welten. Der 20. von 78 Startern hatte beispielsweise einen Rückstand von schon 128 Sekunden.