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Kitzbüheler Anzeiger

Toni Praxmair - Ein Ur-Kitzbüheler in der Steiermark

St. Stefan ob Stainz  |  Als Kind blickte er von seinem Zimmer auf den Hahnenkamm, als Senior aus einem schmucken Einfamilienhaus auf das südsteirische Weinland: Toni Praxmair. Dieser Tage feierte er seinen 70. Geburtstag.

„Gleich nach dem Jaga-Wirt links.“ So beschreibt Toni Praxmair die letzten Meter zu seinem Wohnort, knapp 20 Kilometer von Graz entfernt. „Die Eltern meiner Frau hatten hier ein kleinen Haus, das wir ausgebaut haben“, erzählt er. Bezogen haben sie es 1997 – und er hat die Übersiedlung nie bereut. „Hier wird nichts abgesperrt, die Leute sind viel hilfsbereiter“, schildert er. Heimweh kennt er nicht – die Freude war jedoch groß, als zu seinem runden Geburtstag mehr als 60 Freunde und Familienmitglieder aus Kitzbühel aufmarschierten. Unter anderem der Perger Klaus, mit dem ihm eine 65 Jahre dauernde Freundschaft verbindet.

Leidenschaft Fußball

Kitzbühel kann und will er nicht vergessen: Im Vorzimmer eine Bilderkollage, in einer Blechschachtel unzählige,  teils schon vergilbte Fotos, die seinen Lebensweg zeigen: Den Studenten in den USA, den Feschak neben einem schnittigen Porsche – und den Sportler. Seine besondere Leidenschaft war der Fußball – und immer wieder fragt er angesichts von Kitzbüheler Mannschaftsfotos nach, wie es dem einen oder anderen geht.

Dem Toni selbst geht es gut. Wieder. Denn es waren harte Schicksalsschläge, die ihn gebeutelt haben: 2001 war seine Ehefrau Jenny mit einer Kutsche unterwegs. Das Gefährt stürzte um und begrub sie. Die Folge: eine Querschnittlähmung, die sie zum Pflegefall machte.

Ganz fern und so nah

Und just als es nach vier qualvollen Jahren aufwärts ging, sie wieder alleine Auto fahren konnte, geschah das Unfassbare: Der Wagen zerschellte einen Monat nach dem Tod von Tonis Bruder Peter 2005 wenige hundert Meter neben dem Wohnhaus an einem Baum. Jenny war sofort tot. Sie hat den Toni zwar verlassen, sie ist ihm dennoch ganz nah. Ihre Urne ruht in einem ausgehöhlten Stein im Garten. Daneben eine Bank, auf der er oft und lange sitzt.

Kraft und Freude geben ihm seine zwei Kinder und seine Enkelkinder. Letztere sorgen nach der dunklen Zeit für Sonnenschein im Haus Toni Praxmair.
Alexander Rußegger
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