06. Juli 2009
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
„Todesstoß“ für Krankenhaus: Viele Fragen sind noch offen
Kitzbühel | Mit steinernen Mienen verkündeten Bürgermeister Klaus Winkler und der Vorstand des Krankenhauses Kitzbühel Anfang der Woche: „Die Schließung des Krankenhauses wurde exekutiert.“
Jahrelang haben die Gamsstädter dagegen angekämpft, nun ist es fix: Das Krankenhaus Kitzbühel muss seine Tore schließen. Die Beschwerde Kitzbühels ist beim Verwaltungsgerichtshof abgewiesen worden. Winkler und der ärztliche Leiter des Spitals, Siegfried Nagl, sprechen von einem „einzigartigen Keulenschlag“ und einem „massiven Schaden“ für die Patienten. „Wir stehen vor vielen Fragen“, ergänzt der Bürgermeister.
Nachnutzung wirft Fragen auf
So sei es für die Stadt Kitzbühel unmöglich, die Schließungskosten, die laut Schätzungen bis zu 30 Millionen Euro betragen können, aufzubringen. „Nun ist das Land am Zug“, erläutert Winkler.
Auch die Nachnutzung des Hauses ist noch nicht geklärt: „Für uns wäre das Zwei-Häuser-ein-Dach-Modell die beste Lösung“, meint Winkler. Die Chancen dafür schätzt er allerdings als nicht realistisch ein. Von Seiten des Landes steht der Vorschlag des „Drei-Säulen-Modells“ mit Unfall-Ambulanz, Ortho-Reha sowie ein Privatsanatorium „im Ausmaß bis zu 25 Betten“, wie Landesrat Bernhard Tilg erläuterte.
Dieses Szenario gefällt der Stadt wiederum nicht: „Eine Unfallambulanz ohne Betten ist nicht führbar.“ Und Winkler setzt noch nach: „Der Vorwurf steht im Raum, dass das Land mit uns nie ernsthaft verhandelt hat.“
Medizinischer Betrieb „nicht erhalten“
Nach diesem „Todesurteil“ für das Spital können sich der Geschäftsführer des Krankenhauses, Arthur Gruber, und Klaus Winkler nicht vorstellen, dass der medizinische Betrieb bis Jahresende überhaupt aufrecht erhalten werden kann. „Mit einem Schlag die Komplettversorgung aufzuheben, ist schwierig. Die Ärzte und Pfleger werden uns natürlich abhanden kommen“, so Winkler.
Der Bürgermeister wirft dem Land vor, kein realistisches Nachnutzungs-Szenario zu haben. „Am 31. Dezember werden bei uns rund 200 ambulante Patienten anfallen. Was passiert mit ihnen? Diese Frage haben wir immer wieder aufgeworfen“, ergänzt er. In Kitzbühel wird bezweifelt, ob St. Johann so bald schon gerüstet ist für den Ansturm an zusätzlichen Patienten.
Schock unter den Mitarbeitern
Vor allem für die Mitarbeiter des Krankenhauses Kitzbühel ist die Schließungsnachricht ein großer Schock: „Sie haben in den letzten zwei Jahren sehr viel Kraft hinein gesteckt“, schildert Arthur Gruber. Er werde nun die Schritte zur Kündigung der Arbeitnehmer einleiten. Danach folgen die Verhandlungen mit den Sozialpartnern, um einen entsprechenden Sozialplan für die 150 Beschäftigten aufzustellen. Elisabeth Krista
Jahrelang haben die Gamsstädter dagegen angekämpft, nun ist es fix: Das Krankenhaus Kitzbühel muss seine Tore schließen. Die Beschwerde Kitzbühels ist beim Verwaltungsgerichtshof abgewiesen worden. Winkler und der ärztliche Leiter des Spitals, Siegfried Nagl, sprechen von einem „einzigartigen Keulenschlag“ und einem „massiven Schaden“ für die Patienten. „Wir stehen vor vielen Fragen“, ergänzt der Bürgermeister.
Nachnutzung wirft Fragen auf
So sei es für die Stadt Kitzbühel unmöglich, die Schließungskosten, die laut Schätzungen bis zu 30 Millionen Euro betragen können, aufzubringen. „Nun ist das Land am Zug“, erläutert Winkler.
Auch die Nachnutzung des Hauses ist noch nicht geklärt: „Für uns wäre das Zwei-Häuser-ein-Dach-Modell die beste Lösung“, meint Winkler. Die Chancen dafür schätzt er allerdings als nicht realistisch ein. Von Seiten des Landes steht der Vorschlag des „Drei-Säulen-Modells“ mit Unfall-Ambulanz, Ortho-Reha sowie ein Privatsanatorium „im Ausmaß bis zu 25 Betten“, wie Landesrat Bernhard Tilg erläuterte.
Dieses Szenario gefällt der Stadt wiederum nicht: „Eine Unfallambulanz ohne Betten ist nicht führbar.“ Und Winkler setzt noch nach: „Der Vorwurf steht im Raum, dass das Land mit uns nie ernsthaft verhandelt hat.“
Medizinischer Betrieb „nicht erhalten“
Nach diesem „Todesurteil“ für das Spital können sich der Geschäftsführer des Krankenhauses, Arthur Gruber, und Klaus Winkler nicht vorstellen, dass der medizinische Betrieb bis Jahresende überhaupt aufrecht erhalten werden kann. „Mit einem Schlag die Komplettversorgung aufzuheben, ist schwierig. Die Ärzte und Pfleger werden uns natürlich abhanden kommen“, so Winkler.
Der Bürgermeister wirft dem Land vor, kein realistisches Nachnutzungs-Szenario zu haben. „Am 31. Dezember werden bei uns rund 200 ambulante Patienten anfallen. Was passiert mit ihnen? Diese Frage haben wir immer wieder aufgeworfen“, ergänzt er. In Kitzbühel wird bezweifelt, ob St. Johann so bald schon gerüstet ist für den Ansturm an zusätzlichen Patienten.
Schock unter den Mitarbeitern
Vor allem für die Mitarbeiter des Krankenhauses Kitzbühel ist die Schließungsnachricht ein großer Schock: „Sie haben in den letzten zwei Jahren sehr viel Kraft hinein gesteckt“, schildert Arthur Gruber. Er werde nun die Schritte zur Kündigung der Arbeitnehmer einleiten. Danach folgen die Verhandlungen mit den Sozialpartnern, um einen entsprechenden Sozialplan für die 150 Beschäftigten aufzustellen. Elisabeth Krista