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Kitzbüheler Anzeiger

Therapieangebot nun verbessert

Eine Lücke im Bereich des Therapieangebotes von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen, Verhaltensstörungen und Entwicklungsstörungen wird geschlossen: Durch die Kooperation zwischen dem Land Tirol und der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) und einem gemeinsamen Finanzierungstopf erhalten Betroffene und ihre Eltern fortan eine möglichst frühe, niederschwellige und bedarfsgerechte Hilfe.

Bezirk | „Durch diese Kooperation wird nun der Zugang zu therapeutischen Leistungen für Kinder und Jugendliche wesentlich vereinfacht“, betont Landeshauptmann Günther Platter. Gestartet wird mit Beginn des nächsten Jahres im Rahmen eines Pilotprojekts im Bezirk Kitzbühel. Danach ist die Ausweitung flächendeckend für ganz Tirol mit dem Augenmerk auf regionale Ausgewogenheit vorgesehen.

Aufgrund der bisher schwierigen Kompetenzabgrenzung zwischen der TGKK und dem Land Tirol ergaben sich in der Vergangenheit oft Unklarheiten hinsichtlich der Übernahme von Therapiekosten. „Im Rahmen der Kooperation werden künftig Diagnostik und Therapie- bzw. Fördereinheiten zwischen TGKK und dem Land Tirol gemeinsam und für die Betroffenen unbürokratisch verrechnet“, berichtet Sozial­landesrätin Christine Baur. Dies erfolgt über einen Träger, dessen Leistungen ausgeschrieben werden. „Das integrative Versorgungsmodell stellt einen qualitätsgesicherten Zugang für alle Betroffenen sicher, weil Patienten das bekommen, was für sie in therapeutischer Hinsicht optimal geeignet ist – Tirols Kinder und Jugendliche bekommen dadurch rasche und bedarfsgerechte Therapiemaßnahmen“, informiert Werner Salzburger, Obmann der TGKK.

Gemeinsames Versorgungsmodell

Das Versorgungsangebot und die Diagnostik ist in den Bezirken höchst unterschiedlich und nicht immer optimal auf die Bedürfnisse der Betroffenen und Familien ausgerichtet. „Der gesundheitliche Mehrwert des neuen Modells für die Tiroler ist die Integration aller für die Behandlung erforderlichen Berufsgruppen vor Ort, wie Ärzte, Psychologen, Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten“, erklärt TGKK-Direktor Arno Melitopulos. Des Weiteren ermöglicht das neue Modell einen Verzicht des Begriffs „Behinderung“ bei Diagnose, Leistungsangebot und Finanzierung und stellt damit sicher, dass Betroffene nicht mehr stigmatisiert werden.

Kombinierte Behandlungsformen

Im Zuge der Kooperation haben sich TGKK und Land auf eine unabhängige, hochqualifizierte Kommission geeinigt, die jeden Fall einzeln prüft und einem interdisziplinären Ansatz folgt: Sie legt eine Kombination aus mehreren Therapie- bzw. Behandlungsformen wie Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und psychologische Betreuung fest, begutachtet Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und das sinnvolle Ausmaß der Therapie. Damit kann für Betroffene individuell die passende Versorgung gewährleistet werden.

„Mit der Koorperation zwischen Land Tirol und der TGKK und diesem neuen Modell ist die bestmögliche therapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen sichergestellt“, freuen sich Platter, Baur, Salzburger, Palfrader und Melitopulos abschließend.

Langjähriger Einsatz wird nun belohnt

Familienlandesrätin Beate  Palfrader hat sich als „Bezirkslandesrätin“ seit Jahren für eine Ausweitung des Diagnostik- und Therapieangebots für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen eingesetzt und Renate Magerle und deren Mitstreiter in ihren Bestrebungen fest unterstützt: „Kinder sind unser wertvollstes Gut. Daher liegt es an uns allen, ihnen nicht nur die bestmögliche Schulbildung und Betreuung zukommen zu lassen, sondern auch eine unbürokratische und rasche Beratung und Versorgung bei psychisch bedingten Problemen sicherzustellen. Dadurch werden betroffene Familien sehr entlastet. Besonders freut mich, dass die langen Bemühungen sich nunmehr gelohnt haben und das Pilotprojekt in meinem Heimatbezirk Kitzbühel gestartet wird,“ erklärt Landesrätin Beate Palfrader.

Bild: Die Lücke im Therapieangebot von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Verhaltensstörungen konnten die Landesrätingen Christine Baur und Beate Palfrader schließen. Foto: Land Tirol

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