Tennisturnier schreibt heuer schwarze Zahlen
Das Tennisturnier 2012 ist Geschichte, jetzt geht es an‘s Eingemachte: Vertragsverlängerungen mit dem Lizenzgeber und dem Hauptsponsor stehen an.
Kitzbühel | „Ein Märchen, ein Wahnsinn“: Wenn Tennisclub-Präsident Herbert Günther die abgelaufene Tenniswoche Revue passieren lässt, ist er mehr als zufrieden. Mit 31.700 Besuchern und TV-Übertragungen in 74 Ländern – ORF und Sport 1 waren sogar live auf Sendung – konnte der veranstaltende Kitzbüheler Tennisclub nicht nur bei den Tennisfans, sondern auch bei seinen Vertragspartnern punkten.
„Die Testphase ist jetzt abgeschlossen“
„Das tolle Finale mit Kohlschreiber und Haase hat uns das Glück des Fleißigen beschert“, freut sich Günther. Seine Bilanz: „Die Testphase ist jetzt vorbei. Wir haben bewiesen, dass wir ein gutes Turnier auf die Beine stellen können.“
Was die anstehenden Vertragsverlängerungen (für 2013 ist das Turnier bereits gesichert) mit dem Lizenzgeber, dem US-Sportvermarkter Octagon, und dem Hauptsponsor bet-at-home betrifft, ist Günther deshalb zuversichtlich. „Diese Verhandlungen gehen Hand in Hand. Ohne Lizenz gibt‘s keinen Hauptsponsor, und umgekehrt.“
Octagon sieht große Zukunft in Kitzbühel
Erfreulich: Das Turnier mit einem Budget von knapp zwei Millionen Euro schreibt nach Verlusten in den vergangenen Jahren heuer erstmals schwarze Zahlen. Doch das allein genügt nicht. Jetzt geht es darum, Gewinne zu erzielen. Günther: „Octagon ist nicht hier, weil Kitzbühel so nett ist. Das Unternehmen will auch ein Geschäft machen.“
Bereitschaft für die Fortführung der Kooperation hat der US-Sportvermarkter bereits in der Gamsstadt signalisiert. Octagon-Vizepräsident Jorge Salkeld „sieht in Kitzbühel eine große Zukunft“. Er erwartet sich allerdings noch mehr Anerkennung und Unterstützung durch die Öffentlichkeit. „Was kann Kitzbühel für das Tennisturnier tun?“ sei deshalb die zentrale Frage in einem Treffen zwischen Bürgermeister Klaus Winkler und Salkeld gewesen, schildert Günther.
Vorschlag Winklers: Bildung einer ARGE
Winkler habe die Bildung einer ARGE vorgeschlagen, ähnlich wie für das Hahnenkammrennen. Die Stadtgemeinde selbst unterstützt das Tennisevent mit 30.000 Euro und stelle das Stadion kostenlos zur Verfügung. Auch der Sportpark werde für das Event bereit gestellt, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Tourismusobmann Christian Harisch begrüßt den Vorschlag Winklers, wie er bestätigt. Es müsse alles getan werden, um das Turnier in Kitzbühel zu halten. Harisch: „Wenn es sich so weiterentwickelt, wird es wieder zum wichtigsten Event des Sommers.“ Die finanzielle Unterstützung über jeweils 150.000 Euro für 2012 und 2013 habe der Aufsichtsrat bereits beschlossen.
Was hat sich der Veranstalter zum Ziel gesetzt? „Ein Budget über drei Millionen Euro, damit wir bessere Spieler bekommen“, sagt Herbert Günther, stellt aber gleichzeitig klar: „Das ist die Vision für die nächsten Jahre. 2013 ist das nicht zu schaffen.“ Für das Turnier 2013 will er zumindest einen Top-Ten-Spieler und ein starkes österreichisches Feld nach Kitzbühel holen. Günthers Favorit: Jürgen Melzer. Alexandra Fusser