Ein „Taxi-Gipfel“ ohne Ergebnis
Mit leeren Händen kehrten Gemeinderat Ludwig Schlechter und die beiden Taxiunternehmer aus Innsbruck heim. Das Gespräch mit Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und den Vertretern der Wirtschaftskammer brachte keine Lösung. Schlechter will mit genauen Kontrollen der Konzessionen und Gewerbeanmeldungen den „Taxi-Wildwuchs“ in den Griff bekommen.
Kitzbühel | Die Akte vom Streit über die Taxi-Standplätze in Kitzbühel ist um ein Kapitel reicher, jedoch einer Lösung noch keinen Schritt näher. Das Gespräch mit Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Vertretern der Wirtschaftskammer Tirol, Gemeinderat Ludwig Schlechter und zwei Kitzbüheler Taxi-Unternehmern brachte keinen Fortschritt in der Standplatzproblematik.
Begonnen hat die Causa um die Taxi-Standplätze im Herbst 2011. Damals wurde ndie Plätze vor dem Kirchberger Tor zur Ladezone umgewandelt, mit der Argumentation, dass die Zufahrt für Einsatzfahrzeuge blockiert wird. Seit damals brennt ein heißer Kampf um die Standplätze. Die Taxler wollen einen Platz zum Arbeiten haben, die Gemeinde eine beruhigte Innenstadt. Für Schlechter steht fest: „Den Standplatz am Fünferl wird es nicht mehr geben“.
Taxigipfel zur Lösungsfindung
Bis dato konnte noch keine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Aus diesem Grund bat GR Schlechter Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf um ein Gespräch. Vergangene Woche fand nun der „Taxi-Gipfel“ in Innsbruck statt. Schlechter machte sich mit zwei Unternehmer-Vertretern auf den Weg in die Landeshauptstadt, die Vertreter der Kitzbüheler Wirtschaftskammer glänzten durch Abwesenheit. Von den Innsbrucker Vertretern der Wirtschaftstreibenden, Gabriel Klammer, Anton Eberl sowie Taxi-Obmann Fritz Jäger fühlen sich nun die Kitzbüheler im Stich gelassen. Anstatt nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, wurde der Ball wieder an die Gemeinde gespielt. „Die Wirtschaftskammer muss bei der Vergabe der Konzessionen genauer prüfen und auch die Firmenstandorte gehören überprüft“, sind sich Schlechter und Andi Grießmeier einig. „Es gibt zu viele ‚Postkastenfirmen‘ in Kitzbühel. Ich werde alle Unternehmen prüfen und auch jene anzeigen, die weder ein Büro und Mitarbeiter noch die gemeldeten Plätze haben“, zeigt sich Schlechter kämpferisch.
Für den Kitzbüheler Gemeinderat ist der Ursprung des Problems, dass sich zu viele auswärtige Taxis in Kitzbühel tummeln und sich diese auch nicht an die Spielregeln halten. Um dem „Taxi-Wildwuchs“ in der Gamsstadt Einhalt zu gebieten, ist aber auch die Bezirkshauptmannschaft gefordert. „Die zuständigen Beamten sollen doch bitte auch mal kontrollieren, ob in der angegebenen Adresse ein Unternehmen ist und nicht nur die Bewilligungen ausstellen“, appellieren Schlechter und Grießmeier an die Behörde. Besonders bei den Ummeldungen wäre eine Kontrolle vor Ort wünschenswert.
Erweiterte Fußgängerzone
Dem im Kreis fahren, um Kundschaft im „Bermuda-Dreieck“ zu finden, will man auch ein Ende setzen. Mit einer Erweiterung der Fußgängerzone in der Franz-Reisch-Straße bis zum Restaurant McDonalds will man diese Fahrten beenden. „Der Poller soll an die Kreuzung hinausversetzt werden. Damit wird auch das Parken im Kreuzungsbereich erschwert“, erklärt Schlechter und ergänzt, dass die Anrainer natürlich weiterhin auch zufahren können. Um 19 Uhr würde der Poller hochfahren und die Stadt wäre autofrei.
Elisabeth M. Pöll