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Kitzbüheler Anzeiger

Der Tanz um den goldenen Käse

Es geht um Sprengarbeiten zur Erweiterung des Stollens neben dem Lebenbergtunnel zum Keller für den Kitzbüheler Felsenkellerkäse:

Mit dem Beinamen „Kitzbühel“ lassen sich gute Geschäfte machen, mehr oder weniger großer Käse (Waren aller Art) verkauft  sich fast von selbst. Alt eingeführte Unternehmen mögen davon profitieren, aber ständig wechselnde Geschäftsfassaden zeigen auch, dass das Gegenteil genauso richtig ist - Erfolg ist eben nicht nur vom Beinamen (oder Standort) abhängig.

Bei der Tirol Milch geht es unter dem neuen Obmann mit Oberndorfer Wurzeln erfreulicherweise wieder stark bergauf. Dort hatte man eine geniale Marketingidee: wir lassen Käse in einem Felsenloch reifen, dann schreiben wir „Kitzbüheler Felsenkellerkäse“ drauf! Wir haben einen perfekten Käse, mit dem Namen „Felsenkeller“ sprechen wir  die Urgefühle an- Geborgenheit, Sicherheit, Nahrung, Natur, Ursprünglichkeit und garnieren ihn mit dem Beinamen „Kitzbühel“. Sozusagen „mondänes/exklusives Urgefühl“ wird erzeugt - einzgartig, unschlagbar. Rein in die Tracht und zurück zur Natur!  „Einkaufen muss zum Erlebnis werden“- liest man in der neuesten Ausgabe der „Tiroler Wirtschaft“. Somit liegt der Kitzbüheler Felsenkellerkäse voll im Trend, das wird ein Verkaufsschlager.

Die Anforderungen von damals reichen nicht mehr, der Stollen beim Lebenbergtunnel - vormals Bierkeller - muss in Länge und Durchmesser erweitert werden. Es entsteht ein Bauwerk, das mindestens so viel Aufsehen erregen wird wie damals die 3S-Bahn.

Bauarbeiten sind manchmal mit Belästigungen verbunden, besonders wenn Sprengungen nötig sind. Die Belästigung kann zur Last werden, wenn Haustiere panisch darauf reagieren - und das sind nach Auskunft der Tierärzte gar nicht so wenige.

Weder der Tirol Milch noch der bauausführenden Firma ist ein Vorwurf zu machen. Die einen haben eine ausgezeichnete Idee, die anderen erledigen ihre Arbeit. Aber der Stadtverwaltung!

Sie hat die Arbeiten genehmigt (jedenfalls geduldet). Man möchte meinen, dass eine solche Belästigung wenigstens in der (ausgezeichneten) Stadtzeitung eine Meldung wert ist, es muss ja kein Flugblatt sein.  Aber welche Reaktionen könnten entstehen, wenn man für 6 Wochen 5 Sprengungen täglich ankündigt? Da war es wohl besser nichts zu sagen. Oder gibt es andere Gründe, warum von offizieller Seite nichts zu hören ist? 

Ich gebe die Information der ausführenden Firma weiter: Sprengarbeiten bis maximal Mitte Dezember, genehmigte tägliche Sprengzeit 8 bis 20 Uhr, Samstag bis 14 Uhr; bis zu 5 mal täglich, Sonntag/Feiertag Ruhetag.

Es wird die zweite Kerze am Adventkranz brennen bis wieder Ruhe ist- und die Kulisse perfekt, wenn UNSERE Milchkühe kommen.

Danke an Tirol Milch und Dipl. Ing. Hofer von der bauausführenden Firma Östu-Stettin für das Entgegenkommen!
Franz Huber
Kitzbühel

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