Tagebuch aus Tshumbe
Wir sind nun schon drei Tage in Tshumbe und ich bin überglücklich hier zu sein. Ich freue mich, dass Judith Wieland (22 Jahre/Lungau) und Kerby Telemaque – mein Freund aus Amerika – dabei sind. Auch ihnen geht es gut.
Die Kinder sind einfach faszinierend. Im Kindergarten läuft es gut, aber leider sind schon wieder ein paar Kinder krank. Ich habe Angst, um meine Kinder, jedes Mal ist es wieder ein Bangen.
Ich habe für den Kindergarten zwei Fotobücher gemacht, eines von meiner ersten Zeit in Tshumbe und eines von meiner zweiten Reise. Wir schauen sie alle gemeinsam an, die Kinder und auch die Mitarbeiter lieben es. Als wir ein Foto von Lombe la Lombe Albert (eines meiner Kindergartenkinder) und seiner Familie anschauen, erzählt mir Papa Fabien, dass im Jänner seine Mutter gestorben ist. Ich kannte sie gut, sie war immer eine sehr witzige und lebensfrohe Frau mit neun Kindern. Als ihr Mann ihr erklärte, dass er jetzt endgültig zu seiner zweiten Frau ziehen will, war sie gerade schwanger. Sie wollte daraufhin das Kind abtreiben und starb dabei. Bald darauf starben auch die zwei kleinsten Kinder, ein Baby und ein Kleinkind. Denn ohne Mutter kein Essen, keine Liebe, kein Sein.
Ich bin traurig und muss an Albert und all die Kinder denken, die nun alleine sind. Gleich am Tag darauf besuche ich Albert zu Hause und bringe den Kindern für mehrere Tage etwas. Alle sind traurig, die Lehmhütte ist heruntergekommen. Ich schaue, dass ich für diese leider zerbrochene Familie etwas tun kann, die Kinder können so alleine nicht sein. Manuela Erber - Mehr Infos: www. zukunft-fuer-tshumbe.or.at