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Kitzbüheler Anzeiger
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Freude bei Jo hannes Hauser (links). Er wurde von Peter Schröcksnadel zum RNT-Ehrenbotschafter ernannt.

Tag der Bachforelle ins Leben gerufen


Bekannt vor allem als langjähriger stimmgewaltiger ÖSV-Präsident hat Peter Schröcksnadel eine weitere große Leidenschaft – das Fischen und den Schutz der heimischen Bäche. Seit seinen Jugendtagen ist Schröcksnadel begeisterter Fischer. Auch in Kössen hat er mit dem Kapellenbach ein eigenes Revier. Im Laufe der Jahre sei ihm zunehmend aufgefallen, dass der Bestand der heimischen Bachforelle dramatisch zurückgeht, ohne dass es einen großen Aufschrei in der Öffentlichkeit gegeben hätte, wie er schon vor einigen Jahren beklagte. Das war „Auslöser“ und Motiv zur Gründung des „River and Nature Trust“. Gemeinsam mit gleichgesinnten Freunden wurde die Initiative gegründet.

Vor allem der Bachforelle gilt derzeit sein Augenmerk. Daher hat der „River and Nature Trust“ (RNT) einen Aktionstag ins Leben gerufen. Dieser Tage wurde beim Stanglwirt in Going der erste „Tag der Bachforelle“ zelebriert. Mit dabei nicht nur zahlreiche Unterstützer, sondern auch einige Fischer aus dem Bezirk. Dank seines Fischwassers in Kössen ist Schröcksnadel in den regionalen Fischereikreisen gut vernetzt und weiß um die Nöte der Fischer rund um Otter und Co..

Auf den Grund für sein Engagement vor allem für die Bachforelle angesprochen hielt Schröcksnadel an diesem Abend mit Kritik an führenden Naturschutzorganisationen nicht hinter dem Berg: „Wir schützen etwa Eisbären, aber nicht die Tiere, die im Wasser leben. Weil sie keine Stimme haben.“ Beim „Tag der Bachforelle“ stand nicht das Feiern im Vordergrund. Er wurde zur Bühne für konkrete Maßnahmen, wissenschaftlichen Austausch und prominentes Engagement für den Schutz der heimischen Gewässer. Die wichtigsten Vertreter der Fischerei aus Österreich und Deutschland waren dabei, um sich über Ursachen des Artensterbens in unseren Flüssen auszutauschen und Lösungen zu diskutieren. Langzeitstudien und die Arbeit mit der Wissenschaft standen im Mittelpunkt.

Studie über den Kapellenbach

Unter anderem gibt es auch eine Studie über den Kapellenbach. Dieser ist ein bedeutender Zubringerbach im Bereich der Großache und galt einst als fischreiches Gewässer mit hoher Produktivität. Heute sind die Fischbestände massiv zurückgegangen, so die Experten des River- and Nature Trusts.

Die Studie über den Kapellenbach bestätigt bedenkliche Entwicklungen: Elektrobefischungen zeigten das Verschwinden großer, laichfähiger Fische. Viele Tiere wiesen Verletzungen auf, die eindeutig auf Fischotter sowie teils auf Vögel wie Graureiher und Kormorane zurückzuführen sind. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Fischpopulationen und der starken Zunahme des Fischotters war klar erkennbar. Auch der Biber hat durch seine Aktivitäten, wie dem Bau von Dämmen, erheblichen Einfluss auf die Gewässerstruktur, Strömung, Sedimentation und Wassertemperatur genommen – mit Folgen für die Zusammensetzung der Fischarten. Fischotter, Biber und verschiedene fisch- fressende Vögel sind geschützte Arten. Ihr zunehmendes Vorkommen bringt Naturschutz und Fischereiwirtschaft in Konflikt. Der RNT setzt sich daher für ein ökologisches Gleichgewicht und eine Koexistenz aller Arten ein – auch jener, die lange Zeit vom Menschen verdrängt wurden.

Alarm unter Wasser: Der stille Rückzug

Die Bachforelle ist mehr als nur ein Fisch – sie ist ein Leittier für die oberen Flussregionen und ein empfindlicher Gradmesser für die Gesundheit unserer Gewässer. Doch ihre Zukunft ist ungewiss. „Die Populationen schrumpfen rapide, in manchen Regionen droht das völlige Verschwinden, oder es ist schon passiert“, betonte Schröcksnadel. In Deutschland steht die Bachforelle bereits auf der Roten Liste, in Österreich wird es nicht mehr lange dauern, befürchten die Experten. Im Rahmen des Aktionstages wurde unter anderem Johannes Hauser vor den Vorhang geholt. Er wurde von Schröcksnadel zum offiziellen Botschafter des RNT ernannt. Die Goinger Ache und ein Teil der Kitzbüheler Ache gehören zum Stanglwirt. Sie werden zwar befischt, die Bewirtschaftung erfolgt aber sehr behutsam.

Buch „Im Namen der Flüsse“ präsentiert

An diesem Abend wurde auch Schröcksnadels erstes selbstgeschriebenes Buch präsentiert. Gemeinsam mit Co-Autor Max Mahdalik schreibt er in „Im Namen der Flüsse“ über die Faszination des Fliegenfischens. Engagierte Fischschützer und Naturfreunde wie Skistar Steve Nyman erzählen von der Passion, welche die rauschenden Gewässer und deren Tiere in Menschen erzeugen: Faszination und Dankbarkeit, aber auch das Gefühl der Verantwortung.

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