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Kitzbüheler Anzeiger

Steinplatte statt Kaiserwinkl?

Kössen, Waidring  | In die Verhandlungen rund um die Hotels in Kössen und Waidring ist neue Bewegung gekommen. Gerüchten zufolge sollen die Betreiber des geplanten Kaiserwinkl-Projekts nun Interesse an der Steinplatte haben.

Bekanntermaßen stoßen die Pläne für ein 250-Betten-Haus in Kössen auf regen Widerstand der Anrainer. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet, die sich vehement gegen das Projekt einsetzt. Nun hat die Initiative „Pro Kössen“ wieder Grund zur Freude, schließlich gab es nochmals eine Verzögerung: „Die Gewerberechtsverhandlung ist geplatzt“, meint Günther Brunner von der Bürgerplattform.

Kössens Bürgermeister Stefan Mühlberger bestätigt: „Die Verhandlung wurde vertagt, weil noch einige Unterlagen beigebracht werden müssen.“

Baubescheid „nicht vor der Wahl“

Unterdessen scheint sich beim Projekt eine neue Entwicklung abzuzeichnen. Die deutschen Betreiber schauen sich gerüchtehalber anderweitig im Bezirk um. Das Hotel Steinplatte in Waidring, das nach dem Konkurs zum Verkauf steht, soll nun auf dem Wunschzettel des Unternehmens Lindner-Gruppe stehen. Mühlberger meint dazu: „Das wäre für mich nicht überraschend.“ Schließlich ziehen sich die Verhandlungen in der Kaiserwinkl-Gemeinde in die Länge. Der Baubescheid ist noch nicht erlassen: „Ich wollte das nicht in die Wahlzeit reinpressen“, meint der Kössener Ortschef.

Er rechnet damit, dass der Bescheid, den er demnächst erarbeiten will, höchstgerichtlich angefochten wird.

Inzwischen hofft man bei der Bürgerinitiative, dass sich die Betreiberfirma tatsächlich anderweitig umsieht: „Wenn der Betreiber wirklich abspringt, wäre das Interesse am Hotelbau bei uns ja sicher nicht mehr so groß“, erläutert Brunner gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger.

Zehn Interessenten für Hotel Steinplatte

In Waidring wird demnächst das Hotel Steinplatte feil geboten. Es gibt schon mehrere Bewerber, wie Bürgermeister Heinz Kienpointner weiß. „Es hat sich eine Vielzahl an Interessenten gemeldet. Wir haben etwa zehn ernsthafte Bewerber“, präzisiert der Masseverwalter des Waidringer Hotelbetriebes, Emilio Stock.

Zwar sei kein Freihandverkauf geplant, dennoch werde den Interessenten die Möglichkeit gegeben, ein Angebot abzugeben. „Es wird von der Art in etwa ablaufen wie eine Versteigerung“, erläutert Stock gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger.

Der „Ausrufungspreis“ liege bei knapp unter sechs Millionen Euro. Doch Stock geht davon aus, dass schluss-endlich ein höheres Ergebnis erzielt werden könne. Welche Interessenten sich genau für das Objekt in Waidring beworben haben, will er nicht sagen: „Das ist ein offenes Verfahren, hier kann ich daher keine Auskunft geben.“

Wie bereits berichtet musste das Hotel Steinplatte, das dänische Investoren um 17 Millionen Euro errichtet hatten, nach nur eineinhalb Jahren seine Pforten schließen. Bereits davor hatten offene Lohnforderungen in Höhe von rund 80.000 Euro für Zündstoff gesorgt. Die Waidringer haben das Nutzungsrecht für den Seminar- und Veranstaltungssaal im Hotel.

Wie es damit nun weiter geht, ist ebenfalls schon geklärt. Auch der nächste Eigentümer muss dieses Nutzungsrecht einräumen.
Elisabeth Krista, Foto: Fusser
 

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