Steiermark braucht Rettungsschirm
Unfassbar. Die Bilder vom zerstörten Ort St. Lorenzen im obersteirischen Paltental machen ganz Österreich betroffen.
Eine gewaltige, meterhohe Mure hat sich am vergangenen Wochenende ihren Weg durch den kleinen Ort gebahnt und alles mitgerissen, was sich ihr in den Weg stellte: Autos, Garagen, Brücken, Häuser, Stallgebäude. Binnen Minuten wurde das Hab und Gut der Bewohner zerstört, ihre Existenz vernichtet. Dass nur ein Mann verletzt wurde und nicht noch mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder.
Lächerlicher Betrag als Soforthilfe
Die Feuerwehren aus der gesamten Steiermark sind seit Samstag im Hilfseinsatz, ebenso die Pioniere des Bundesheers.
Politiker von Land, Bund und EU hätten jetzt die beste Möglichkeit, ihre Bürgernähe zu zeigen, indem sie den verzweifelten Menschen im Paltental helfen. Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat am Samstag per Aussendung 1,5 Millionen Euro Soforthilfe aus Mitteln des Bundes für die Steiermark zugesichert – ein lächerlicher Betrag angesichts des Katastrophenausmaßes.
Es bleibt nur noch zu hoffen, dass die spendenfreudigen Österreicher wieder einmal helfen. Dieses Mal gilt es, an der Aktion „Nachbar in Not“ für die eigenen Landsleute teilzunehmen. Denn jetzt braucht ausnahmsweise einmal die Steiermark einen Rettungsschirm, und zwar so rasch wie möglich. Alexandra Fusser