Wie stark sind die Vibrationen?
Die Gemeindeführung will Klarheit über die Stärke der Vibrationen und bestellt einen Sachverständigen. Es wird von schepperten Gläsern und „wandernden“ Kästen berichtet.
Reith | Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, haben einige Anrainer in der Michelawiese mit Vibrationen, die durch die Transalpine Ölleitung (TAL) verursacht werden, zu kämpfen. Betroffen sind bisher vier Grundparzellen, zwei davon sind bereits bewohnt, auf einer steht ein Rohbau und die vierte Parzelle ist noch unbebaut. Vor Kurzem gab es dazu nun eine Besprechung mit den betroffenen Anrainern, den Verantwortlichen von der TAL und der Gemeindeführung, berichtete Bürgermeister Stefan Jöchl in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Anrainer fürchten, dass sie alleingelassen werden
Die Anrainer befürchten mit dem Problem allein gelassen zu werden, deshalb will die Gemeindeführung nun auch aktiv an einer Lösung mitarbeiten. Die Mandatare fällten einstimmig den Beschluss, dass die „Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (BVFS)“ die Vibration messen und auswerten soll. „Es wird die Stärke der Vibration und auch die Auswirkung auf den Menschen ermittelt“, erklärt Amtsleiter Alexander Weitlaner.
Erste Messungen laufen bereits
Die erste Messung läuft bereits. „Da die Zeit drängt, habe ich schon veranlasst, dass die Messungen im noch unbewohnten Haus stattfinden, da hier die Ergebnisse wohl am unverfälschtesten sein werden“, erklärt der Bürgermeister. Auch mögliche Vibrationen im Bereich Bichlach (hier ist auch ein Wohnbauprojekt geplant, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete) sollen die Sachverständigen abklären. „Jetzt wo wir von dem Problem wissen, müssen wir auf Nummer sicher gehen“, betont Jöchl.
Die Kosten für die Expertengutachten sind schwer abschätzbar, wie Amtsleiter Weitlaner erklärt. „Die Firmen arbeiten hier nicht mit Pauschalangeboten und da es hier keinen Vergleichsfall gibt, können sie auch nicht abschätzen, wie viel es kosten wird. Es wird nach Aufwand bzw. Stundensätzen verrechneten“, erklärt Weitlaner.
Wer übernimmt Kosten für die Messungen?
Wer übernimmt die Kosten? Der Steuerzahler? „Ich gehe davon aus, dass es die Gemeinde etwas kosten wird - wieviel kann ich noch nicht sagen. Wichtig ist aber jetzt in erster Linie, dass den Anrainern geholfen wird“, so Bürgermeister Jöchl. Wichtig sei auch, so der Bürgermeister, dass, falls es zu einem Streit mit der TAL kommen sollte, die Gemeinde Fakten über die Vibrationen in der Hand hat.
Wie stark die Vibrationen sind, hat man schon mittels Tonbandaufnahme festgehalten. „Man hört das Glas in einer Vitrine scheppert“, erzählt der Bürgermeister. Andere Gemeinderäte berichten von Rissen in den Häusern und „wandernden“ Kästen.
TAL ist um Lösung bemüht
Der Prokurist und Betriebsleiter-Stellvertreter von der TAL, Andreas Landsteiner, berichtet gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger, dass die TAL bereits Spezialisten mit der Lösung des Problems beauftragt hat. „Letzte Woche hatten wir eine Besprechung mit unserem Ingenieurbüro. Es wird gerade ausgearbeitet, welche technischen Lösungen machbar wären“, erklärt Landsteiner.
Grundsätzlich habe er den Eindruck, so Landsteiner, dass das Problem lösbar sei. „Ich will hier aber keine falsche Hoffnungen wecken und auch einen Zeithorizont kann ich im Moment nicht festlegen“, erklärt Landsteiner. Johanna Monitzer