
Stadtbad-Sanierung wird teurer
Das Baulos am Schwarzsee ist kein einfaches.Es wurde über Jahre hinausgezögert, zumal es sehr aufwändig ist – auch hinsichtlich der Kosten. 2,6 Millionen Euro netto wurden dafür vor einem Jahr veranschlagt. Darin eingerechnet sind Reserven in Höhe von 210.000 Euro, davon wurden bisher 136.000 Euro verbraucht, informierte Schwarzsee-
referent Rudi Widmoser kürzlich im Gemeinderat.
Wie mehrfach berichtet, wird nicht nur das denkmalgeschützte Kabinengebäude, ein in Österreich nahezu einzigartiger historischer Pfahlbau, einer behutsamen Generalsanierung unterzogen, sondern auch die Außenanlage. Sie erhält ein aufwändiges Facelift, das von den Landeskonservatoren sogar erwünscht war.
Neuer Badesteg ist im Entstehen
Den Mittelpunkt bildet hier ein neuer breiter Holz-Badesteg, der die alten Porphyrplatten ersetzen wird. Getragen wird die Holzterrasse von 60 Holzpfählen, 12 Meter lang und rund 30 Zentimeter dick, die von einer Spezialfirma in den Seeboden gerammt werden. Für das benötigte schwere Gerät musste extra eine Plattform im Wasser errichtet werden, die nach beendigten Arbeiten wieder entfernt wird. Für den Bagger wurde vorübergehend eine Zufahrt aufgeschüttet.
Im Zuge der Sanierung tauchten allerdings Schwierigkeiten auf, die so nicht vorhersehbar waren und das Baulos erheblich verteuerten, wie Widmoser erklärte. Er bezog sich damit auf den desolaten Unterbau des Kabinengebäudes, der unter den abrinnenden Oberflächen- und Dachwässern in den vergangenen Jahrzehnten enorm gelitten hatte.
Unterbau war viel desolater als erwartet
Widmoser: „Das Wasser gelangte bis zum Holzgebäude und rann von dort in den See. Balken und Querträger waren verfault und mussten dringend erneuert werden.“ Zudem habe Schlamm in einem aufwändigen Verfahren zwischen Balken und Pfählen herausgeholt werden müssen. Für die Errichtung des neuen Entwässerungskanals auf der Straßenseite wurde ein Bodenaustausch erforderlich; die Fläche wird außerdem neu asphaltiert. Diese Arbeiten schlagen jetzt zusätzlich mit 155.000 Euro zu Buche.
Mehrkosten über 110.000 Euro verursachen die Nutzerwünsche von Stakeholdern, darunter Wasser- und Starkstromleitung für den Bootsverleih, Pylone für den Schwimmeinstieg des Triathlonvereins, Werkstatterweiterung für den Bademeister, Einhausung der Außenduschen sowie Vogelschutzglas und Türenbeschläge, die das Bundesdenkmalamt einfordert. Die Kasse wurde darüberhinaus an das Skidata-System der Bürgerkarte angepasst.
Kritik kam von VP-Stadtrat Hermann Huber: Es seien die Mehrkosten in der Planung nicht berücksichtigt worden. Bgm. Klaus Winkler (VP) sprach von berechtigter Kritik, jedoch von einem „zweifellos guten Projekt.“ Der Gemeinderat segnete den Mehraufwand über 322.500 Euro mehrheitlich – bei einer Enthaltung – ab.