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Kitzbüheler Anzeiger

St. Johann schnallt Gürtel enger

Die Gemeinde St. Johann steht finanziell nach wie vor gut da – auch wenn die steigenden Ausgaben, etwa für soziale Leistungen, zu schaffen machen, wie Finanzreferentin GV Melanie Hutter in ihrer Budgetrede betonte.

St. Johann | Keine großen Diskussionen und angesichts doch härterer Zeiten eine unaufgeregte Budgetdebatte – in der jüngsten Gemeinderatssitzung segneten die Mandatare den Voranschlag für 2025 einstimmig ab. Finanzreferentin GV Melanie Hutter präsentierte gemeinsam mit Finanzverwalter Martin Reisinger die Zahlen, die deutlich zeigten, dass St. Johann nach wie vor das höchste Budget im Bezirk verabschiedet.

Rund 41 Millionen Euro prognostizierte Einnahmen – und damit um fast drei Millionen Euro mehr als im Jahr 2024 – stehen geplanten Ausgaben in Höhe von 41,6 Millionen Euro gegenüber. Das Minus von rund 600.000 Euro wird mit Hilfe von Rücklagen abgedeckt, so Finanzreferentin GV Melanie Hutter, die sich keine Illusionen darüber macht, dass die Zeiten schwerer sind: „Den steigenden Ausgaben, insbesondere für soziale Leistungen, Bildung und Infrastruktur, stehen stagnierende Einnahmen gegenüber. Besonders problematisch ist der Rückgang der Ertragsanteile und die fallenden Einnahmen unter anderem auch wegen der geringen Bautätigkeit in unserer Gemeinde.“ Die allgemeine Teuerung, die Erhöhung der Zinsen sowie die hohen Energiekosten machen ebenfalls zu schaffen.

Auch die Transferzahlungen an das Land steigen und die Gelder, die die Gemeinde vom Land und Bund bekommen, werden stetig geringer.

„Ob wir uns die vorgesehenen Projekte überhaupt leisten können, werden wir im Laufe des nächsten Jahres sehen und entscheiden, welche überhaupt umgesetzt werden können. Im Budget müssen sie vorab abgebildet sein, um etwaige Finanzierungen dafür zu bekommen“, stellte Hutter klar und betonte: „dass wir künftig bei unseren Ausgaben jeden Euro drei Mal umdrehen müssen, damit schlussendlich ein positives Ergebnis erzielt werden kann. Die Verschuldung liegt derzeit bei 29 Prozent.

Investitionen in Höhe von rund 17,7 Mio. Euro
Martin Reisinger informierte den Gemeinderat über die anstehenden Projekte und präsentierte nicht nur jene Posten, die im neuen Budget stehen, sondern klärte auch über die bis 2029 anstehenden Investitionen auf. Insgesamt sollen in den nächsten vier Jahren rund 17,7 Millionen Euro investiert werden. Einig war sich der Großteil des Gemeinderates, dass das Gewerbegebiet Unterbürg dringend notwendig ist. M. Klausner

Bild: Die St. Johanner Volksschule muss dringend erweitert werden. Vorerst steht eine Evaluierung mit dem Land Tirol an. Die Gemeinde hat 50.000 Euro im Budget 2025 verankert.Foto: Klausner

Viele Projekte sind geplant
? Mehrgenerationenhaus: Aus dem ehemaligen „Musikheim“ soll ein Mehrgenerationenhaus werden. Der Architektenwettbewerb ist bereits abgeschlossen. Die Gebäude – Musikheim und Altenwohnheim –, die dafür abgerissen werden, stehen teilweise bereits leer. 400.000 Euro sind für 2025 vorgesehen. Insgesamt sollen 4,8 Millionen Euro investiert werden.
? Erweiterung Volksschule: Rund eine Million Euro werden bis zum Jahr 2028 für eine Erweiterung der Volksschule benötigt, 2025 sind 50.000 Euro für das Projekt verankert. Vorerst steht eine Evaluierung durch das Land an.
? Ausbau Mittelschulen: Im kommenden Jahr sind ebenfalls 50.000 Euro für den Ausbau der Mittelschulen 1 + 2 im Budget. Bis 2028 sollen rund zwei Millionen Euro in die Erweiterung investiert werden.
? Koasastadion: Die Tribünen des Koasastadions wurden bereits heuer saniert. Eine halbe Million Euro sind für weitere Sanierungsschritte im Jahr 2025 vorgesehen.
? Schulhotel Sonnenhof: Der Sonnenhof dient als Schulhotel für die Tourismusschüler. Das Gebäude gehört der Gemeinde, ist jedoch an das Land vermietet. Bis 2026 soll eine halbe Million Euro in die Sanierung fließen, 2025 sind es 150.000 Euro.
? Radweg Going, Kreuzung Bachern: Dieser Posten steht schon seit Jahren regelmäßig im Budget. 2025 soll endlich mit dem Bau der Radwegverbindung gestartet werden. Bis 2028 fließen 600.000 Euro in das Projekt, für 2025 sind 50.000 Euro vorgesehen.
? Projekt Achenzipf: Nach wie vor laufen Planungen für ein Projekt am Achenzipf– 20.000 Euro sind dafür veranschlagt.
? Gehweg Hinterkaiser: Erstmals im Budget ist das Projekt Gehweg Hinterkaiser. Für den Ausbau sind insgesamt 300.000 Euro vorgesehen.
? Siedlung Bozner Straße: Die thermische Sanierung von Gemeindewohnungen in der Bozner Straße musste bereits verschoben werden. Im Budget 2025 sind dafür 400.000 Euro vorgesehen, insgesamt kostet das Projekt 800.000 Euro und soll bis 2028 realisiert werden. 

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