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Kitzbüheler Anzeiger

Springkraut wird zur Gartenplage

Das Drüsige Springkraut ist zu einer echten Plage geworden. Hat die schnell wuchernde Pflanze einmal Wurzeln geschlagen, kann man ihre Ausbreitung kaum noch aufhalten. Auch Privatgärten sind bereits davon betroffen.

Kitzbühel | Es wuchert seit Jahrzehnten an Bachuferböschungen und Waldrändern, auf Schlagfluren und Flächen ohne landwirtschaftliche Nutzung und macht auch vor privaten Gartengrundstücken nicht Halt. „Wo sich das robuste Kraut niederlässt, verdrängt es die gesamte ursprüngliche Vegetation“, schildert Dr. Wolfgang Österreicher, Naturkunde-Sachverständiger im Umweltreferat der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger.

Allen Gartenbesitzern empfiehlt er deshalb dringend, die Pflanzen vor der Blüte bzw. vor der Fruchtbildung im Juli auszureißen. „Das ist die effektivste Bekämpfungsmaßnahme“, sagt Österreicher. Das herausgerissene Material soll in weiterer Folge unbedingt vernichtet oder im Restmüll entsorgt werden, da auch abgerissene oder lose Pflanzenteile wieder wurzeln können. „Auf keinen Fall gehört der Pflanzenabfall deshalb auf den Kompost. Es ist besser, die Pflanzenteile wie Heu vollständig durchzutrocknen – etwa auf einer Folie oder auf befestigten Flächen. Erst dann könne man sie kompostieren, erklärt Wolfgang Österreicher.

Auch im Herbst sollen unbedingt die noch vorhandenen kleineren Springkraut-Pflanzen im Garten ausgerissen werden, da diese sonst wiederum Samen bilden. Österreicher: „Diese Maßnahmen müssen über mehrere Jahre durchgeführt werden, da keimfähige Samen noch für längere Zeit im Boden sind.“ Alexandra Fusser, Foto: Österreicher

Daten & Fakten:
Das Springkraut stammt ursprünglich aus Indien, wächst ausgesprochen schnell und vermehrt sich noch rascher. Eine einzige Pflanze produziert bis zu 2.500 Samen in einem Jahr, die für mehrere Jahre keimfähig bleiben. Besonders gut verbreitet sich das Springkraut, weil die Samen über Schleuderkapseln in einem weiten Umkreis verteilt werden. Berührt man eine der Schoten, werden die darin befindlichen Samen explosionsartig in die Gegend geschleudert – bis zu sieben Meter weit. Im nächsten Frühjahr erwächst daraus eine neue Pflanze. Die Bekämpfung der Pflanze ist mühsam.

 

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