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Kitzbüheler Anzeiger

Sportpark ist im Visier der Bürgerinitiative

Kitzbühel | Kritik von der Bürgerinitiative „Unser Kitzbühel“ muss die Stadtführung derzeit einstecken. Der Sportpark sei ein Millionengrab heißt es seitens der Initiative. Die Stadt winkt ab und betitelt die Presseaussendung als „politisch motivierte Zahlenspielerei“.

Eine Sanierung und einen Bürgerrat fordert die Bürgerinitiative „Unser Kitzbühel“ für den Sportpark. Der Grund dafür: Der Kitzbüheler Gemeinderat beschloss am 6. Februar das Budget. Darin fanden sich, statt Ideen zur wirtschaftlichen Sanierung des Sportparks, wieder nur Zuschüsse der Gemeinde.

7 Millionen Euro zusätzlich bis heute

Laut der Initiative um Susanne Wunderer buttert die Gemeinde im Schnitt pro Jahr 1,4 Millionen Euro in den Sportpark. Davon seien mehr als die Hälfte (rund 730.000 Euro) Verluste aus der Geschäftstätigkeit. Seit der Eröffnung im Dezember 2006 habe der Sportpark die Gemeinde zusätzlich zu den Errichtungskosten ca. 7 Mio. Euro gekostet.
Diesen Anschuldigungen kontert Vizebürgermeister und Sportreferent Gerhard Eilenberger: „Die von Wunderer präsentierten Zahlen entbehren jeder Grundlage. Hier handelt es sich um rein politisch motivierte „Wunderische“ Zahlenspielerei. Fest steht, dass im Budget für das laufende Jahr 908.000 Euro an Betriebsbeitrag für den Sportpark vorgesehen sind. Die Summe beinhaltet auch den Restabgang aus dem Jahr 2011. Die jährlichen Betriebsabgänge betrugen in den Jahren 2007 bis 2011 durchschnittlich ca. 330.000 Euro.“

„Jedenfalls wurde auch das seinerzeitige Darlehen aus dem Jahr 2006 in Höhe von 9,1 Mio Euro auf 5,8 Mio. Euro Anfang 2012 reduziert. Bedenkt man, dass alleine das Lebenbergstadion jährlich mind. Euro 150.000 Abgang produzierte, liegen wir mit dem Sportpark bei weitem nicht in einem Millionenloch“, erklärt Eilenberger weiter.
Zu Bedenken gilt auch, dass es sich beim Sportpark um geförderte Leistungen für die einheimische Bevölkerung und der örtlichen Vereine handelt. Der Sportpark steht den Vereinen zum Spartarif und den einheimischen Familien zum Nulltarif via Familiensportpass zur Verfügung. Würden marktgerechte Mieten verrechnet werden, gäbe es zwar keinen Abgang, nur wäre es dann für die Vereine nicht mehr leistbar.
Dem Ruf der Bürgerinitiative nach einem Bürgerrat kontert Vizebürgermeister Eilenberger, dass es Wunderer an Orts- und Sachkenntnis fehlt. „Man braucht nicht zu glauben, dass es an Ideen der Bevölkerung für den Sportpark mangelt. Es gilt aber, die Vorschläge mit dem Machbaren zu vereinen“, erklärt Eilenberger.

Die Planung der Zukunft ist am Laufen

Derzeit laufen hinter verschlossenen Türen Verhandlungen mit einem eventuellen Pächter des Sportparks. Keiner der beiden Verhandlungspartner will dabei zu viele Details vor Vertragsabschluss an die Öffentlichkeit bringen. So viel steht aber fest: Geplant wäre, in Kitzbühel eine Eishockey-Akademie zu installieren und in Zusammenarbeit mit dem hiesigen Eishockeyclub auch in einer höheren Liga zu spielen. Zudem soll dem Sportpark durch Sommercamps zusätzliches Leben eingehaucht werden. Fix ist bereits, dass Ende März zwei internationale Nachwuchs-Turniere in der Gamsstadt ausgetragen werden. Gastmannschaften aus Riga und Kiew haben dabei ihr Kommen bereits zugesagt.
Mit der Verpachtung des Sportparkes würden sich die Kosten der Stadt auf ein Viertel der derzeitigen Aufwendungen minimieren.
Elisabeth M. Pöll

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