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Kitzbüheler Anzeiger

Die sportliche Laufbahn des Andreas Hölzl

Brixen, Graz | Die Berufung in die Nationalmannschaft haben schon viele Sportler aus dem Bezirk Kitzbühel geschafft - im Skisport. Dem ersten, dem dies im Fußball und damit in der zweiten Lieblingssportart der Österreicher gelungen ist, heißt Andreas Hölzl und stammt aus Brixen im Thale. Sein Ziel ist ein Klub im Ausland, sein Traum mit dem Team an einer Europa- oder Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Der Fußballplatz in Brixen an einem Samstagnachmittag. Der heimische Sportverein trifft in der Gebietsliga Ost auf Schwaz Ib. Unter den mehr als 100 Zuschauern auch ein unscheinbarer 25-Jähriger mit kurzen braunen Haaren und blauen Augen. Er wird allseits freundlichst begrüßt, der eine und andere bittet ihn um ein Autogramm und/oder um ein gemeinsames Foto, viele klopfen ihm auf die (zu diesem Zeitpunkt lädierte) Schulter. Sein Name: Andreas Hölzl, von allen nur Andi genannt. Er sieht den Brixener Kickern mit Wehmut zu, schließlich zerriss er bei dem Verein mit sieben Jahren seine ersten Fußballschuhe.

Vorbilder als Mitspieler

Es gibt für alles ein erstes Mal: Aus sportlicher Sicht waren es für Andreas Hölzl - neben der Skirennläuferin Maria Holaus das Aushängeschild Brixens - der erste Profivertrag, das erste Meisterschaftsspiel in der Ersten Liga, das erste Bundesligaspiel und das erste Antreten in der Nationalmannschaft. „Zu Wacker Innsbruck geholt haben mich Trainer Michael Streiter und Manager Chris
tian Ablinger. „Ich habe 2003 den ­ersten Vertrag als Berufsspieler unterzeichnet“, schildert er. „Es war für mich schon ein besonderes Gefühl, als ich das erste Mal in die Umkleidekabine kam und auf bekannte Spieler wie Alfred Hörtnagl oder Robert Wazinger traf.“ Sein Debüt im Dress der Grün-Schwarzen gab er im Tivolistadion, als die Tiroler im Rahmen eines Erstligaspieles (zweithöchste Spielklasse) gegen Untersiebenbrunn antrat. „Es war das Match Tabellenerster gegen -zweiter, es waren mehr als 6000 Zuschauer im Stadion, darunter sehr viele Brixener“, erinnert er sich. „Erstmals vor einer so großen Kulisse zu spielen, war schon beeindruckend.“ Gekrönt hat er seine ausgezeichnete Leistung mit einem Tor.

Der Brixener wurde zum Meistermacher: Die Innsbrucker sicherten sich den Titel und stiegen in die höchste österreichische Spielklasse, die Bundesliga, auf. Ohne Hölzl: Um Spielpraxis zu sammeln wechselte der Mittelfeldspieler vor der Saison 2004/05 auf eigenem Wunsch leihweise an den zu dieser Zeit in der Ersten Liga spielenden SV Wörgl. Wie geplant kehrte er noch während der Meisterschaft nach Innsbruck zurück, um am 25. September 2004 sein Debüt in der Bundesliga zu geben. Der Gegner lautete Admira, das Spiel wurde 0:2 verloren, Hölzl in der 74. Minute gegen Olushola Aganun ausgewechselt. Just gegen Admira sollte dem Brixener sein erstes Bundesligator gelingen: Am 8. Dezember 2005 erzielte er beim 4:0 den vierten Treffer.

Als Wacker Innsbruck am Ende der Spielzeit 2007/08 aus der höchsten Spielklasse absteigen musste, wechselte Hölzl zu Sturm Graz. Wo er sofort zum Stammspieler wurde. Mehr noch: Teamchef Karel Brückner berief ihn ins Nationalteam für das Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel am 11. Oktober 2008 auswärts gegen die Färöer-Inseln. „Ich wurde in der 25. Minute für den verletzten Martin Harnik eingewechselt“, erinnert er sich. Und ärgert sich heute noch: „Leider habe ich eine sehr gute Torchance vergeben.“ Die Partie endete bekanntlich 1:1 und gilt keineswegs als Ruhmestat heimischer Fußballkunst.

Zwei Tore bei der Heimpremiere

Eine Ruhmestat hingegen vollbrachte Hölzl bei seinem zweiten Länderspiel, dem ersten von Beginn an: Am 19. November 2008 spielte Österreich im Ernst-Happel-Stadion gegen die Türkei. Zwar verlor Österreich 2:4, der Andi erzielte jedoch beide Treffer. Das vor mehr als 23.000 Besuchern vor Ort und Millionen Fernseh-zuschauern in der Türkei und Österreich bzw. dank Eurosport in ganz Europa.

Graz neuer Lebensmittelpunkt

Mittlerweile hat sich der aktuelle Pokalsieger Hölzl in Graz eingelebt. „Ich fühle mich bei Sturm sehr wohl. Wir haben mit Franco Foda einen ausgezeichneten Trainer und die Sturm-Fans gelten mit den Rapid-Anhängern als die Besten Österreichs“, begründet er, „deshalb habe ich meinen Vertrag erst jüngst bis 2012 verlängert.“

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