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Kitzbüheler Anzeiger

Speiseabfälle werden zu Energie

Seit Herbst ist die innovative Maschine in der Bioabfall-Aufbereitungsanlage in Betrieb und verwandelt Müll zu Strom.

Erpfendorf | Aus insgesamt 17 Gemeinden im Bezirk werden Speiseabfälle der Hotellerie und des Gastgewerbes mittels Tankwagen in das Areal neben der Ache geliefert. In einem ausgeklügelten Prozess werden die Abfälle zu einem Biosubstrat verarbeitet, welches wieder zu Energie wird. „Die bei der Fermentation von Bioabfällen und Klärschlamm entstehende Energie wird zu Strom und Wärme umfirmiert und auf der benachbarten Kläranlage sowie in den Nachbargemeinden wieder verwertet. Außerdem ist es möglich überschüssigen Strom aus der Kläranlage in das Netz rückzuspeisen“, erklärt Planer Michael Wagner beim Tag der offenen Tür vergangenen Mittwoch.

Problem: Speisereste in der Kanalisation

Auch die beteiligten Bürgermeister sowie Landesrat Johannes Tratter wollten einen Blick auf die innovative Anlage werfen und staunten nicht schlecht, als die extra zur Veranschaulichung angelieferten Speisereste sich im Handumdrehen in Substrat verwandelten. Hans Schweigkofler, Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes des Bezirk Kitzbühel, trieb die Realisierung des Projektes jahrelang voran. Das Problem, dass immer mehr Speisereste in der Kanalisation landeten, gehört nun der Vergangenheit an. „Die Hotellerie war zu Beginn nicht einfach zu überzeugen. Die Gemeinden waren sofort dabei“, erzählt Schweigkofler. Die Sammlung der Speisereste erfolgt in Zukunft über die Gemeinden, bisher war jeder Betrieb dafür selber verantwortlich. Die Umstellungsphase in den Gemeinden läuft noch.

„Erpfendorf ist der perfekte Standort“

Mit dem Areal in Erpfendorf konnte der perfekte Standort gefunden werden. „Es können die Synergien mit der Kläranlage optimal genutzt werden“, erklärt Schweigkofler. Gegen eine mögliche Geruchsbelästigung wurde ein ausgeklügeltes Lüftungssystem entwickelt und ein Biofilter eingebaut.

Überzeugungsarbeit beim Land geleistet

Rund 1,5 Millionen Euro hat die Bioabfall-Aufbereitungsanlage gekostet. Ein Drittel davon übernimmt das Land Tirol. Den Rest übernehmen die beteiligten Gemeinden.  Ein wenig Überzeugungsarbeit musste Schweigkofler beim Land leisten. „Beim Erstgespräch war ich eher skeptisch. Da sich die Anlage selbst finanzieren soll, sind hier eigentlich keine Mittel vorgesehen. Aber das Konzept und die Idee haben mich dann doch überzeugt“, erklärt LR Tratter während er sich die Anlage erklären ließ.

Die Kosten bleiben im Rahmen

Das Budget für den Anlagebau konnte eingehalten werden. „Die Aufgabenstellung, eine einfache und kostengünstige Anlage zu bauen, wurde von Planer Michael Wagner voll erfüllt“, freut sich Schweigkofler.
Johanna Monitzer

Bild: Planer Michael Wagner, Obmann Hans Schweigkofler, Hans Seiwald, LR Johannes Tratter, LA Josef Edenhauser, Gerd Tengg und BH Michael Berger  (v. li.) bei der Besichtigung der Anlage.

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