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Kitzbüheler Anzeiger
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Die Band Synesthetic4 mit der Tiroler Saxophonistin Yvonne Moriel in der Alten Gerberei in St. Johann. Fotos: Bianca Riegel

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Ein Wochenende voller Jazz, neuer Klänge und regionalem Flair: Der österreichische Komponist und Klarinettist Vincent Pongrácz war gleich doppelt im Bezirk zu hören – mit seiner Band Synesthetic4 in der Alten Gerberei in St. Johann und am darauffolgenden Tag in einer Solo-Matinee bei Kunstbühel+ am Maurachhof in Kitzbühel.

Eine Premiere in St. Johann

Die Alte Gerberei war Schauplatz einer besonderen Premiere: Synesthetic4 trat in veränderter Besetzung auf – mit Vincent Pongrácz an Klarinette und mit Gesang, Manuel Mayr am Bass, Matti Felber am Schlagzeug sowie der Tiroler Saxophonistin Yvonne Moriel, die 2024 als „Beste Newcomerin“ mit dem Österreichischen Jazzpreis ausgezeichnet wurde.

Das Ensemble wurde im Vorjahr in seiner ursprünglichen Formation mit dem Österreichischen Jazzpreis als „Bester Live Act“ ausgezeichnet und präsentierte in St. Johann Eigenkompositionen aus seinen bisherigen Alben. Besonders das Wechselspiel von Klarinette und Saxophon prägte den Abend, ebenso die kantige Mischung aus Jazz, Elektronik, Rap und zeitgenössischer Musik.
Vincent Pongrácz führte charmant durchs Programm und ließ das Publikum auch an persönlichen Momenten teilhaben – so erzählte er, dass er am Morgen noch mit Schlagzeuger Matti Felber auf der Seegrube gewesen sei.
Ganz anders erlebte man Vincent Pongrácz beim Solo-Auftritt am Maurachhof.

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Vincent Pongrácz nutzte die besondere Akustik im Maurachhof in Kitzbühel.

Klangwelten am Maurachhof

In der ehemaligen Squashhalle mit ihren hohen Wänden nutzte er die besondere Akustik, um ein dichtes Klanggeflecht aus Klarinette und Elektronik entstehen zu lassen. Über Pedale steuerte er Loops, ließ Sequenzen wiederholen und fügte neue Ebenen hinzu – so baute er Stück für Stück Spannung auf.
„Es ist ungewöhnlich für mich, schon am Vormittag auf der Bühne zu stehen“, bemerkte er schmunzelnd – und nutzte die besondere Stimmung, um noch stärker auf Atmosphäre und Raumwirkung einzugehen. Die Dynamik musste er dabei allein tragen, ohne die Stütze einer Band – ein Erlebnis, das sowohl für ihn als auch für das Publikum außergewöhnlich war.
Dass Vincent Pongrácz an diesem Wochenende beide Orte bespielte, machte deutlich, wie sehr internationale Musiker auch in kleineren, regionalen Rahmen aufgehen können. „In solchen Räumen entsteht oft mehr Atmosphäre und Leidenschaft“, betonte er – und verlieh damit den Konzerten eine Nähe, die weit über das rein Musikalische hinausging.
Und obwohl die Sonne an beiden Tagen strahlte, ließ er sein Markenzeichen, die weiße Herzchen-Sonnenbrille, diesmal in der Tasche – die Musik selbst reichte, um zu glänzen.

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