Sonderlösung für die Waidringer
Dass der Bedarf für „Betreutes Wohnen“ auch im Pillerseetal gegeben ist, zeigen die zahlreichen Anmeldungen, die bereits im Gemeindeamt in Fieberbrunn eingegangen sind. Direkt neben dem bestehenden Sozialzentrum am Kirchweg in Fieberbrunn entstehen derzeit 26 Einheiten auf einem Grundstück, das im Eigentum der Kirche steht. Umgesetzt wird das Projekt – auf Wunsch der Kirche, die ein Baurecht einräumt – von der „Tiroler Wohnbau“.
Im Oktober 2023 wurde mit dem Bau begonnen, bezugsfertig wird es heuer im Herbst sein. In den Einheiten wird ein möglichst langer Erhalt einer selbstständigen Lebensführung ermöglicht. Dafür werden auch Zusatzleistungen geboten.
Doch es galt, für dieses Projekt die Wünsche aller Pillerseetalgemeinden unter einen Hut zu bringen, da die Anlage allen Pillerseetalern zur Verfügung steht. „Die Rahmenbedingungen wurden in mehreren Besprechungen, auch mit dem Sozialsprengel Pillerseetal, abgestimmt und der Leitfaden für die Vergaben gemeinsam erarbeitet“, berichtete Bürgermeister Walter Astner in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Die umfangreichen Verträge legen unter anderem nach einem genauen Schlüssel fest, wie viele Bewohner von welcher Gemeinde aufgenommen werden. Wie Astner erklärte, ist eine Voraussetzung für die Aufnahme mindestens die Pflegestufe Zwei. „Der Vertrag und der Leitfaden sind sehr gut ausgearbeitet“, ist Vizebürgermeister Thomas Wörgetter (JUFI) überzeugt.
Was noch finalisiert werden muss, ist, so Astner, der Generalmietvertrag mit der Tiroler Wohnbau sowie die genaue Definition des Betreuungsumfanges mit der Abteilung Pflege des Landes Tirol. „Da die Zeit drängt, beschließen wir schon jetzt die wichtigsten Vertragsinhalte“, erklärte Bürgermeister Astner. Wie sich jedoch im Laufe der Verhandlungen mit den Bürgermeistern von St. Jakob, St. Ulrich, Hochfilzen und Waidring herausstellte, musste eine Zusatzvereinbarung mit den Waidringern ausgearbeitet werden.
Waidringer müssen ins Pflegeheim St. Johann
„Für die Gemeinde Waidring, die zwar Partner des Betreuten Wohnens, nicht aber Partner des Sozialzentrums Pillerseetal ist, mussten wir eine Sonderlösung finden“, klärt Astner auf. Die Waidringer haben demnach zwar Anrecht auf sechs Einheiten im Betreuten Wohnen, steht aber ein Umzug ins Pflegeheim an, haben sie im Fieberbrunner Pflegeheim keinen Platz. „Wir haben vertraglich sichergestellt, dass die aus Waidring stammenden Bewohner des Betreuten Wohnens bei erhöhtem Pflegebedarf zwingend einen Platz in den Waidringer Partnerpflegeheimen in St. Johann oder Oberndorf finden müssen“, stellte Astner klar. Für die vorliegenden Verträge brauche es übrigens auch grünes Licht aus den anderen Gemeinden.