Sommertheater Kitzbühel feierte Premiere
Kitzbühel | Scharfer Witz und ansprechende Dialoge bestimmen das aktuelle Stück des Kitzbüheler Sommertheaters.
Mit „Der Gott des Gemetzels“ wagt sich das Vierergespann Leopold Dallinger, Sandra Lackner, Rita Dummer und Francesco Cirolini an eine Komödie mit hohem Wellengang.
Zu Beginn stehen eine Schulhofrauferei und zwei höchst zivilisierte Elternpaare. Doch nach und nach blättert der Lack der Höflichkeit und des Gut-Menschentums ab: Darunter liegen die Nerven blank. Regisseur Peter Faerber inszenierte mit Schwung und einem Schuss schwarzen Humor.
Streithammel wider willen
Auf die Schauspieler kam nun die gewaltige Aufgabe zu, nichts weniger als einen handfesten Streit zu interpretieren, ohne dabei ins Lächerliche oder Comichafte abzugleiten. Dies gelang dem Bühnenquartett bestens. Besonders Sandra Lackner lieferte eine ansprechende Darstellung ab – sie hatte auch körperlich die anstrengendste Rolle zu spielen. Ihr Bühnengatte Alain alias Francesco Cirolini überzeugte ebenfalls als skrupelloser Anzugträger. Alains Beziehung zu seinem Handy scheint intimer als die zu seiner Frau.
Sein Konterpart Michel wirkt dagegen recht handzahm – wenn man davon absieht, dass er den Hamster der Tochter bei Nacht und Nebel verschwinden lässt. Leopold Dallinger konnte in dieser Rolle seine schauspielerischen Fähigkeiten voll zum Einsatz bringen.
Mit Feingefühl und Eleganz agierte schließlich Rita Dummer auf der Bühne. Ihre Figur, Véro, macht im Verlauf des Abends so ziemlich jede Gefühlsregung durch, zu der der Mensch fähig ist. Alles in allem wieder ein bissiger und witziger Theaterbesuch. kris