Skipioniere im Tourismus-Fokus
Ist ein 120-Jahr-Jubiläum überhaupt wert, zelebriert zu werden? Das war die große Frage, mit der sich die Teilnehmer des letzten Markenstammtisches beschäftigten.
Kitzbühel | 120 Jahre sind vergangen, seitdem Skipionier Franz Reisch im März 1893 auf der Hinterbräuleiten seine ersten Schwünge in den Schnee setzte. Für den Tourismusverband Anlass genug, um dieses Jubiläum im kommenden Winter entsprechend zu begehen. „Wir werben mit dem Slogan ‚Die legendärste Sportstadt der Alpen‘. Im Skisport hat kaum jemand so starke Wurzeln wie Kitzbühel. Deshalb wollen wir dieses Thema vermarkten“, erläuterte Direktor Peter Marko.
Beim jüngsten Markenstammtisch waren die Teilnehmer aufgerufen, ihre Ideen vorzustellen. „Die Frage ist, wie wir dieses Jubiläum touristisch inszenieren können“, erklärte die im Verband für PR und Marketing zuständige Claudia Waldbrunner. Kurzum: Soll der seinerzeit legendäre Fünf-Uhr-Tee wieder aufleben? Soll man die Skimode von damals wieder aktivieren? Oder neue Kekse mit der Aufschrift 120 Jahre Skigeschichte kreieren? Oder vielleicht auch ein Legendenrennen inszenieren?
Die Meinung der Stammtisch-Teilnehmer war geteilt. Viele stellten den Jubiläumsanlass generell in Frage. „Sind 120 Jahre überhaupt wert, als Jubiläum gefeiert zu werden?“, stand als große Frage im Mittelpunkt. Dazu die Wortmeldung von KSC-Präsident Michael Huber: „Es gibt so viele Anlässe im Skisport. Wir könnten fast jedes Jahr ein Jubiläum feiern. Wir konzentrieren uns schon jetzt auf die Feierlichkeiten zum 75. Hahnenkammrennen.“
Das Erstellen eines gemeinsamen Fotoarchivs mit Bildern aus jedem Jahrzehnt Skigeschichte fand Zuspruch unter den Stammtisch-Mitgliedern, zumal der Zugriff auf diese Bilder jedem ermöglicht werden soll. Auch der Vorschlag der Skischulbesitzer, gemeinsame Skishows zu veranstalten, wurde positiv aufgenommen.
Abseits des eigentlichen Themas erhielt der Vorschlag der Kitzbüheler Geschäftsfrau Elisabeth Haderer nach einem mobilen Eislaufplatz im Schulpark während des Christkindlmarktes großen Zuspruch. Ihr weiterer Wunsch, die Innenstadt nach Schneefall in winterlichem Weiß zu erhalten und damit von Schneeräumung und Salzstreuung zu verschonen, stieß zumindest bei einem Großteil auf Zustimmung. Weil viele der Kitzbüheler Gäste aufgrund des historischen Stadtkerns und des damit verbunden einzigartigen Flairs in die Gamsstadt kommen.Alexandra Fusser
Alfons Walde hat die Skigschichte Kitzbühels mit seinen Gemälden dokumentiert. Foto: VBK Wien