Ski-Nostalgie und moderne Sportstadt
Ein Fünf-Uhr-Tee ist nett. Ein Modenschau mit Skimode von damals? Auch nett. Nett sind auch eigene Kekserl, dekorierte Schaufenster und abends alte Skifilme im Kino.
Nett ist aber zu wenig, wenn man sich mit den Schlagworten „The Legend“ und „Premium“ umgibt. Dann nämlich braucht es ein richtiges Highlight, etwas, das international für Aufsehen sorgt. Denn auch dafür steht Kitzbühel. Mit dem Hahnenkammrennen ist eigentlich alles vorhanden, um Kitzbühel und seine Geschichte einzigartig vermarkten zu können. Ein 120-Jahr-Jubiläum alleine juckt die Gäste wahrscheinlich wenig.
Begleitend zum Skifest sind dem Ideenreichtum an „netten“ Gesten allerdings keine Grenzen gesetzt. Liebevoll dekorierte Auslagen transportieren die von den Touristikern gerne angesprochene Romantik und erzeugen ebenso das typische Kitzbühel-Flair wie der Fünf-Uhr-Tee, den Michael Horn übrigens schon seit vielen Jahren im Café Prax zelebriert.
Nostalgie ist gut und passt zu Kitzbühel. Den Sprung in die Gegenwart sollte man darüber aber nicht versäumen. Auch jetzt gibt es ein Kitzbühel mit Profil, und Einheimische mit Ecken und Kanten. Die Dynamik einer modernen Sportstadt wird hier und jetzt gelebt und zwar außerhalb der Promi-Welt. Diese Verbindung von damals in die Gegenwart zu schaffen, ist vermutlich die große Kunst im Markenbildungsprozess der Gamsstadt. Alexandra Fusser