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„Sind nicht Fisch und nicht Fleisch!“

„Wir stehen im Sommer – gerade am deutschen Markt, unserem Kernmarkt – für gar nichts,“ zeichnet Peter Marko, Kitzbühel Tourismus Direktor ein vorerst düsteres Bild, um rasch aufzuklären: „Aktuell passiert gerade in punkto Sommertourismus viel Spannendes  und vorweg: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir im Sommer ebenso attraktiv werden können, wie wir es im Winter längst sind,“ macht  Marko jedoch klar: „Aber nur dann, wenn wir endlich beginnen uns ein – und die Betonung liegt hier wirklich auf ein – Image für den Sommer zu verpassen. Wir brauchen also den kreativen Prozess einer Markenbildung!“

Generell leidet der Tourismus unter kaum sichtbarer Markenarbeit. Soll heißen: Man lebt von den unzähligen Angeboten, die über die Jahrzehnte entstanden sind. Markenexperte Klaus-Dieter Koch (Autor von Reiz ist geil) mahnte jüngst während eines Arbeitskreises in der Gamstadt ein, sich nur auf ein Thema zu fokusieren: Schließlich könne in einer reizüberfluteten Welt nur noch begrenzt wahrgenommen und aufgenommen werden.

„Wir können nur in einer Sache top sein!“

„Daher müssen wir umdenken und uns nur einem Angebotsthema im Sommer widmen. Darin allerdings müssen wir Vorreiter sein und die Besten werden,“ erinnert Marko an einen jüngst gefassten Beschluss des TVB-Aufsichtsrates: Die Repositionierung hin zur Sportstadt Kitzbühel!
Eine Zusammenarbeit des Verbandes mit Markenguru Koch und der renommierten Sportuniversität Köln soll während der nächsten Jahre die längst fällige Markenbildung samt Markenpflege ermöglichen.
Dabei sollen die idealen Vorrausetzungen der Stadt (Region) mit ihrer Topographie und verkehrspolitischen Positionierung genutzt werden. Mit großen Sportevents – auch im Ausdauerbreich – soll die Sportkompetenz Kitzbühels via Medien in alle Welt getragen werden, um so die Aussenwirkung zu erhöhen und wahrgenommen zu werden. „Nur eine starke Marke wird wahrgenommen und steht für etwas: Volvo für Sicherheit, Nivea für Pflege,   ...  und Kitzbühel muss künftig für Sport stehen,“ erkennt Marko eine generelle Aufbruchsstimmung wie kaum anderswo im Alpenraum: „Derzeit erleben wir eine unglaubliche Investitionswelle, weil die Unternehmer an die starke Zukunft Kitzbühels als Marke glauben. Mit den aktuellen Hotelprojekten in Jochberg und Reith und dem Schlosshotel Lebenberg wie dem geplanten  Grand Tirolia werden wir in bälde 1.500 Betten in den höchsten Kategorien anbieten können!“

Die dabei getätigten Investitionen können freilich nur noch über eine Auslastung während des Jahres hereingebracht werden. „Die Häuser müssen also an 365 Tagen im Jahr offen halten und wir rücken so einen gewaltigen Schritt dem Ganzjahrestourismus näher,“ ist Marko überzeugt mit klarer Stoßrichtung, einer Markenbildung – auch als Golfzentrum der Alpen – höhere Preise erzielen zu können. „Das wirkt sich auch günstig für alle Kategorien aus!“

Experten weissagen gerade dem Bergtourismus in den kommenden Jahren eine goldige Zukunft:  „Auch ich bin überzeugt, dass sich der Sommer und auch Kitzbühel auf der Überholspur befinden. Vorrausgesetzt: Wir machen jetzt unsere Hausaufgaben und stehen künftig glaubwürdig nur für eine Sache!“
Christoph Hirnschall
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