Sepp Dangl ist unvergessen
Am 8. November jährt sich der Todestag des bekannten Gamsstädter Bildhauers Sepp Dangl zum 20. Mal. In Kitzbühel hat er viele Spuren hinterlassen.
Kitzbühel | Zwei Dinge prägten Sepp Dangls künstlerisches Leben entscheidend mit: seine außergewöhnliche persönliche Bescheidenheit und natürlich seine große Liebe zu seiner Heimat.
Er, der an der Akademie der Bildenden Künste in Wien beim renommierten Professor Fritz Wotruba seine Ausbildung genoss, hätte in der Bundeshauptstadt bleiben und dort der Kunst nachgehen können. Doch er wählte einen anderen Weg: Ab 1959 lebte und arbeitete er als freischaffender Künstler in Kitzbühel. Sich in einer relativ kleinen Stadt in dieser Position zu etablieren, ist natürlich nicht einfach. „Damals war das Kunstverständnis für die Moderne noch kaum vorhanden und Dangl musste bittere Lehren verkraften“, schrieb etwa der Kitzbüheler Anzeiger im Jahr 1993 im Nachruf auf den Künstler. Immerhin erhielt Sepp Dangl im Jahr 1969 den ersten Auftrag, den er 1970 fertig stellte: ein Friesband in der Hauptschule. Das Wirken Dangls kann man neben vielen anderen Orten auch am Stadtbrunnen besichtigen, aber auch eine Skulptur vor der HAK zeugt von seinem Schaffen.
Sepp Dangl lebte zurückgezogen in Gundhabing: „Er wollte nicht nach Wien gehen, er scheute das Drumherum dort“, sagt heute seine Tochter, Marina Dangl. Die einzige Ausstellung des Künstlers in Kitzbühel erfolgte 1990 unter dem Titel „Sepp Dangl – Kitzbühel“.
Am 8. November 1993 verstarb Sepp Dangl, sein Todestag soll Anlass sein, sich nach ihm auf Spurensuche in der Gamsstadt zu begeben. Elisabeth Galehr
Facts: Sepp Dangl wurde am 1. Oktober 1927 geboren. Ab 1953 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse von Fritz Wotruba. 1956 Begabtenpreis, 1957 Staatspreis für Bildhauerei. 1958 Diplomierung zum akad. Bildhauer. 1959 Rückkehr nach Kitzbühel, wo er bis zum Tod als freischaffender Künstler lebte.