
Sein Herz gehört dem Tennissport
Obwohl Yannick Penkner damals erst sieben Jahre alt war, erinnert er sich noch genau an den Moment, als seine Leidenschaft für den Tennissport entfacht wurde – bei einem Tenniscamp in Kitzbühel. Von Anfang an war ihm klar: Er will nicht nur gut sein, sondern zu den Besten der Welt gehören. Diesem Ziel folgt der heute 21-Jährige mit beeindruckender Konsequenz, Disziplin und Herzblut. Unterstützt wird er dabei vom ehemaligen Tennisprofi Markus Hipfl und Daniel Acs. Seine Trainingsbasis ist der Lärchenhof, wo optimale Bedingungen für den Tennissport geschaffen wurden. Im Bereich Fitness vertraut er auf Patrick Koller, einen seiner engsten Wegbegleiter.
Das Ziel: Die Top 100 der Weltrangliste
Das Leben eines Tennisprofis ist alles andere als einfach: Rund 30 internationale Turniere und fünf bis sechs nationale Bewerbe pro Jahr fordern höchste Disziplin, Ausdauer und mentale Stärke. Mit jedem Match kommt Penkner seinem großen Ziel – einmal zu den Top 100 der Welt zu zählen – ein Stück näher. Im vergangenen Jahr gelangen ihm gleich mehrere Meilensteine am Weg dorthin: 2024 konnte er endlich den Tiroler Meistertitel holen, nachdem er zuvor acht Mal im Finale verloren hatte. Derzeit ist der Kitzbüheler im ÖTV-Ranking die Nummer zwei in Tirol – hinter Sandro Kopp – und österreichweit auf Platz 25 der allgemeinen Klasse. In seinem Jahrgang ist er sogar die Nummer eins. Außerdem gelang ihm der erste ATP-Punkt im Doppel, Punkte im Einzel sollen diese Saison folgen.
Talent alleine reicht auf dem Niveau nicht
Doch jeder Zähler auf dem Weg nach oben ist hart erkämpft – die Konkurrenz im Tenniszirkus ist riesig. Penkner schätzt, dass es weltweit über 2.000 Profis gibt. „Talent allein reicht auf diesem Niveau nicht aus – das haben hier alle. Man muss jeden Tag im Training alles geben und bereit sein, mehr zu opfern als andere“, erklärt er.
Der Alltag des 21-Jährigen ist streng durchgetaktet: zwei Tennis-Einheiten pro Tag, ergänzt durch Fitness, Massage, Mentaltraining und Regeneration. „Entweder man macht etwas mit Leidenschaft oder gar nicht“, sagt er überzeugt. Schon in der Mittelschule nahm er für Turniere Fehlzeiten in Kauf, nach der Pflichtschule wagte er den Schritt ins Profilager.
„Man muss jeden Tag im Training alles geben und bereit sein, mehr zu tun als alle anderen.“
Yannick Penkner
Hinzu kommen viele organisatorische Herausforderungen: „Als Einzelsportler muss ich alles selbst managen – von der Hotelbuchung bis zum Flug. Zum Glück hilft mir mein Vater dabei.“ Auch Trainingspartner für die täglichen Matches müssen organisiert werden. Und nicht zuletzt bringt der Sport auch finanzielle Belastungen mit sich. „Vom Preisgeld leben kann man erst, wenn man es in die Top 100 der Welt schafft“, sagt Penkner nüchtern. Doch genau dort will er hin.
Was ihm noch fehlt? „Am Training liegt’s nicht – da machen die Topspieler nichts großartig anders. Der Unterschied liegt in der Erfahrung und im Vertrauen in die eigenen Stärken – besonders dann, wenn’s eng wird. Und ein bisschen Glück braucht es natürlich auch“, weiß er.
Jannik Sinner als großes Vorbild
Sein großes Vorbild ist Jannik Sinner, die aktuelle Nummer eins der Welt. Mit ihm durfte Penkner 2020 beim Generali Open in Kitzbühel sogar trainieren. „Es war beeindruckend zu sehen, wie sehr er sich dem Sport verschrieben hat. Er schuldet mir übrigens noch ein Essen – das holen wir irgendwann nach“, erzählt er lachend.
Und was sind seine eigenen Stärken? „Ich bin ein absoluter Wettkampftyp. Ich liebe Hitze, Publikum und Drucksituationen. Selbst wenn alle gegen mich sind, pusht mich das nur noch mehr“, sagt er. Schon als Kind habe er beim UNO-Spielen nicht verlieren können – was nicht immer gut angekommen sei, erinnert er sich mit einem Augenzwinkern.
„Ich habe immer gesagt: Ich höre mit dem Tennisspielen erst auf, wenn ich einmal in Kitzbühel mit dabei war.“
Yannick Penkner
Bis September steht sein Turnierplan für 2025 bereits fest. Auf dem Programm: Matches in Europa, Asien und Afrika. Ein Spiel kann mitunter auch schon mal bis zu drei Stunden dauern – bei bis zu 40 Grad auf dem Centre Court. „Gerade in solchen Partien kann ich meine körperliche und mentale Stärke voll ausspielen“, weiß Penkner. Und eines steht für ihn fest: „Einen Tag, an dem ich keine Lust auf Tennis habe, gibt es bei mir nicht. Wenn der Spaß weg ist, höre ich auf.“
Doch so schnell wird das nicht der Fall sein, schließlich steht noch ein ganz persönlicher sportlicher Höhepunkt auf Yannicks Bucketlist. „Ich habe immer gesagt, dass ich erst dann mit dem Tennisspielen aufhöre, wenn ich einmal beim Turnier in Kitzbühel mit dabei sein durfte.“ Wer weiß, vielleicht geht dieser Traum ja eines Tages in Erfüllung.