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Kitzbüheler Anzeiger

Sebastian Eder gibt das Zepter ab

Einige Monate vor seinem 60-sten Geburtstag verabschiedet sich Hochfilzens Bürgermeister Sebastian Eder nach elf Jahren in den politischen Ruhestand. Doch der Mediziner hat trotz Politpension noch ehrgeizige Pläne, u.a. will er das Heimatbuch fertigstellen. Überdies bleibt er den Pillerseetalern als Obmann des Leadervereins erhalten.

Hochfilzen | Er war und ist ein Politiker mit Leib und Seele – Hochfilzens scheidender Orts­chef Sebastian Eder. Er ist im Bezirk der erste von fünf Bürgermeistern, der Anzeiger berichtete, der für seinen Nachfolger den Sessel räumt. Am 29. April wird er zum letzten Mal im Rahmen einer Gemeinderatssitzung seines Amtes walten und die Sitzung leiten. „Für mich hat immer festgestanden, dass ich nicht länger als zwei Perioden an der Spitze der Gemeinde stehen will. Außerdem habe ich noch sehr viele andere Pläne,  die ich realisieren will“, begründet Eder seinen Abschied.

Studium in Rekordzeit

Der Hochfilzener Kommunalpolitiker war der Medizin bereits seit Jahrzehnten verbunden und diente sich vom Ersatzgemeinderat über den Gemeindevorstand bis  an die Spitze hinauf. Vor elf Jahren – im März 2004 – wurde Eder dann mit großer Mehrheit nach zwei „roten“ Dorfchefs als „Schwarzer“ zum Bürgermeister gekürt.

Der gebürtige Hochfilzener hatte im Rekordtempo sein Medizinstudium durchgezogen und begann seine ärztliche Laufbahn mit gerade einmal 23 Jahren. Jahrelang betrieb er in Fieberbrunn eine Praxis als klassischer „Landarzt“. Ein harter, aber schöner Job, wie Eder selber sagt. „Ich verstehe grundsätzlich, dass junge Kollegen heute solche Praxen nicht mehr übernehmen wollen.“ Zu seiner Zeit hätte es u.a, noch keine Bereitschaftsdienste wie heute gegeben, Ärzte wie er seien sieben Tage quasi rund um die Uhr für die Patienten da gewesen. Das wolle sich heute keiner mehr antun, zumal damals auch der Verdienst besser gewesen sei. Ausgleich fand der „Wast“ bei der Familie und vor allem auch beim Bergsteigen.

Als er vor elf Jahren das Bürgermeisteramt übernahm, übergab er die Praxis seinem Partner und arbeitete seither am TÜPL Hochfilzen als Leiter der Krankenpflegestation.

Von 2006 bis 2008 saß Eder für die ÖVP im Nationalrat – eine interessante Zeit, damals stand eine große Gesundheitsreform im Mittelpunkt. Für den gelernten Mediziner ein tolles Betätigungsfeld. „Ich war übrigens damals wie heute ein Verfechter der Schließung des Spitals in Kitzbühel“, steht er hinter dieser Entscheidung.

Höhepunkt Biathlon WM

Doch auch in Hochfilzen gab es für den leidenschaftlichen Kommunalpolitiker genug zu tun – ein Jahr nach seinem Amtsantritt ging erstmals die Biathlon WM im Grenzort über die Bühne. Dass seine Heimatgemeinde auch den Zuschlag für die Biathlon WM 2016  bekam, macht Eder stolz. „Es ist uns gelungen den Biathlon Sport zu einem regionalen Anliegen zu machen.“ Nicht nur die  Bevölkerung in Hochfilzen identifiziere sich sehr damit. Im Zuge der Großveranstaltungen wurden in Eders Ära u.a. auch das Kulturhaus saniert und ausgebaut, außerdem stehen noch einige große Straßenprojekte an. „Die kommen jetzt so richtig in Gang“, freut sich der Dorfchef.

„Mir war in den letzten elf Jahren vor allem wichtig, die Entwicklung der Gemeinde im Allgemeinen voranzutreiben“, sagt Eder. Wohnraum wurde geschaffen und auch Gewerbegründe ausgewiesen. „Wir sind als Wohnort inzwischen sehr beliebt, bieten eine tolle Infrastruktur u.a. im Kinderbetreuungsbereich an und liegen verkehrsmäßig extrem günstig“, kennt er die Vorteile seiner Heimatgemeinde. Margret Klausner

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