Die Schritte nach der Flut
Mit vielen offenen Fragen kamen rund 500 Betroffene zum Info-Abend des Landes nach dem großen Hochwasser.
Kössen | Verheerende Schäden muss die Kaiserwinkl-Gemeinde nach der Flut verzeichnen, kaum ein Haushalt, der nicht auf die eine oder andere Weise betroffen ist.
Wie und wo die Einwohner Hilfe erhalten, erläuterten die Experten des Landes. Alois Popeller vom Landeskatastrophenfonds skizzierte das Vorgehen für die Förderansuchen. Der Katastrophenfonds gewährt den Betroffenen eine Beihilfe von 50 Prozent der Schadenssumme „In Härtefällen können es bis zu 80 Prozent sein.“
Vergleiche mit dem großen Hochwasser 2005 zeigen, dass die ersten Hilfszahlungen in etwa vier Monaten fließen könnten. Eigenleistungen (und auch jene der engsten Familienmitglieder) sind übrigens anrechenbar, genauso wie die Kosten für Ersatzwohnraum. Luxusgüter werden nicht berücksichtigt.
Die Flutschäden kann man übrigens auch bei der Steuererklärung geltend machen. Ebenso lohnt sich ein Gespräch mit der Hausbank – etwa für eine Zwischenfinanzierung.
Bei all der praktischen Information brannte eine Frage jedoch besonders: Wie konnte es zu dieser schlimmen Katastrophe überhaupt erst kommen? Bekanntlich wird gerade um 15 Millionen Euro ein Hochwasserschutzprojekt in Kössen verwirklicht. „Wir werden versuchen, die weiteren Baustufen beschleunigt abzuwickeln“, sagt Hubert Steiner, Abt. Wasserwirtschaft. Diese Zusicherung ist vielen nicht genug: Etliche Bürger stehen vor der Entscheidung, ob sie nochmals aufbauen, oder abwandern sollen. Elisabeth Galehr