Der Schneewinkl stellt sich neu auf
Totgesagte leben länger: die Schneewinkl-Karte bleibt auch ohne die Bergbahn Fieberbrunn bestehen.
Bezirk | Geredet und spekuliert wurde viel an den Stammtischen, ob es auch in der kommenden Saison eine Schneewinkl-Karte geben wird. Nachdem sich die Bergbahn Fieberbrunn mit dem Skicircus Saalbach Hinterglemm-Leogang zusammengeschlossen hat, war der Fortbestand unsicher, denn die Fieberbrunner steigen aus dem Kartenverbund mit 30. April dieses Jahres aus.
In einer Pressekonferenz verkündeten die im Verbund verbleibenden Bergbahnen am Mittwochabend nun, dass sie an der Schneewinkl-Karte festhalten wollen. Die St. Johanner Bergbahnen, die Bergbahn Steinplatte, die Bergbahn Pillersee, die Lärchenhof Skilifte und die Skilifte Kirchdorf schnüren weiterhin ein gemeinsames Angebot.
„Wir stehen quasi heute bei der Stunde Null“
Die besondere Herausforderung, ein nicht verbundenes Skigebiet zu vermarkten und neue Märkte zu erschließen, hat Toni Wurzrainer angenommen. Die Koordination unter den Bergbahnen übernimmt Manfred Bader, Geschäftsführer der Bergbahn Pillersee. „Wir stehen quasi heute bei Stunde Null und fangen neu an“, erklärt Bader.
Alles Neu macht der Mai
Ab 1. Mai fungiert der Verbund ohne Fieberbrunn. Die Hauptaufgaben für die Zukunft sind, so Bader, der Aufbau einer neuen Werbelinie und einem einheitlichen Auftreten nach Außen hin. Außerdem sollen neue Angebote im Sommer wie Winter geschaffen werden und auch die Erreichbarkeit der Skigebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden. „Wir dürfen nicht nur mehr über die vier Monate Wintersaison nachdenken, sondern müssen für zwölf Monate im Jahr denken und planen“, gibt Bader die neue Linie vor.
Angebote für Junge
Zwei neue Angebote sind für den nächsten Winter schon fix. So soll es eine Schneewinkl-Kennenlernkarte geben mit dem Skifahrer an fünf Tagen in der Saison das Gebiet erkunden können. Eine Saisonkarte für unter 25-Jährige soll das Skigebiet für Studenten und junge Menschen attraktiv machen, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben.
Wird die Saiskonkarte günstiger?
Skifahrer die, aufgrund des Wegfalles von Fieberbrunn, auf eine (noch) preisgünstigere Saisonkarte gehofft haben, muss Bader leider enttäuschen. „Wir liegen jetzt schon 14 bis 20 Prozent unter den Preisen der anderen Kartenverbünde. Die Preise werden eingefroren, billiger können wir nicht werden, da auch nach dem Wegfall von Fieberbrunn die Kosten für uns die gleichen bleiben“, erklärt Bader und weist darauf hin, dass alleine der Indexaufschlag über drei Prozent betragen würde, auf den die Bergbahnen in diesem Jahr verzichten. Die Preislisten für die kommende Saison sind bereits fertig.
Einer Expansion nicht abgeneigt
Offen zeigen sich die Bergbahnen im Verbund, wenn es um eine Erweiterung geht. „Lofer war einmal angedacht, auch Kössen war einmal dabei und ist dann wieder ausgestiegen. Wir sind an jedem Partner interessiert, der langfristig mit uns zusammenarbeiten möchte“, so Andreas Brandtner GF der Bergbahn Steinplatte.
Johanna Monitzer
Bild: Josef Lackner (Skilifte Kirchdorf), Wolfram Jahn (St. Johanner Bergbahnen), Andreas Brandtner mit Sohn (Bergbahn Steinplatte), Manfred Bader (Bergbahn Pillersee), Heidi Rohrer (Marketing), Martin Unterrainer (Lärchenhof Skilifte) und Toni Wurzrainer (Marketing) (v. li.) stellten die Pläne des Schneewinkl-Verbundes vor. Fotos: Monitzer