„Schneeloch-Theorie“ bestätigt
Das Pillerseetal ist tirolweit Spitzenreiter bei der maximalen Schneehöhe und der Neuschneesumme im dreißigjährigen Schnitt.
Pillerseetal | In unserer Region gilt das Pillerseetal seit jeher als „Schneeloch“. Skitourismus Forscher Günther Aigner hat nun im Auftrag des Tourismusverbandes die Mutmaßung mit Fakten hinterlegt. Seine Studie ergibt, dass das Pillerseetal im dreißigjährigen Schnitt tirolweit die höchsten Schneehöhen (111 cm) und die meisten Neuschneemengen (516 cm) im dauerbesiedelten Raum aufweisen kann. Aigner wertete für die Studie die Daten der Messstationen des Hydrographischen Dienstes des Landes Tirols, die in Hochfilzen, St. Ulrich, Fieberbrunn und Waidring stehen, aus.
Der Schnee wird nicht weniger
„Alle Schneemessreihen des Pillerseetales weisen einen leicht steigenden Trend bei den Neuschneesummen und bei den maximalen Schneehöhen in den letzten dreißig Jahren auf“, berichtet Aigner. Die Studie zeigt, dass selbst schneereiche Regionen wie das Lechtal, Seefeld oder Obertilliach in Osttirol dem Pillerseetal in Sachen Schneemengen und Schneehöhen nicht das Wasser reichen können.
Hochfilzen ist das „Schneeloch“ schlechthin
„Hochfilzen ist nicht nur die mit Abstand schneereichste Gemeinde des Pillerseetals, nirgends sonst in Tirol wurden in den letzten dreißig Jahren in einem dauerbesiedelten Raum so hohe Neuschneesummen (671 Zentimeter im Durchschnitt) und maximale Schneehöhen (134 Zentimeter im Durchschnitt) gemessen“, berichtet Aigner. Die Studie zeigt auch, dass die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung seit dem Winter 1983/84 mit 137 Tagen unverändert geblieben ist.
Schneearme und- reiche Winter wechseln sich ab
„Die Messdaten zeigen ein wildes Aufeinanderfolgen von schneereichen und schneearmen Wintern“, veranschaulicht Aigner. So zeigen die Messdaten, dass im Winter 1989/90 am wenigsten Schnee innerhalb der letzten dreißig Jahre gefallen ist, am meisten Neuschnee gab es im Winter 1998/99. Die geringsten Schneehöhen wurden über den Winter 2006/2007 gemessen, die höchsten im Winter 2011/2012.
Tourismusverband richtet Werbelinie neu aus
Dass das Pillerseetal nun offiziell als die schneereichste Region Tirols bestätigt wurde, will der Tourismusverband für Werbezwecke nutzen. „Diese Erkenntnis stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar, welches wir als Kernbotschaft für den Wintertourismus aufbauen werden“, erklärt TVB-Geschäftsführer Florian Phleps.
Auch der Bergbahnchef Toni Niederwieser zeigt sich von dem Ergebnis erfreut: „Mit dieser Aussage können wir der Unsicherheit am Markt nun sehr positiv entgegenwirken. Die offiziell bestätigte Botschaft, der schneereichsten Region Tirols, ist wohl die wichtigste, die wir je hatten.“
Was bringt die Zukunft?
Was die Zukunft bringen wird, ist aber dennoch ungewiss. „Ich kann nicht sagen, wie es sich in Zukunft entwickeln wird, ich habe nur die Fakten der letzten dreißig Jahre untersucht. Es gibt aber absolut keinen Hinweis darauf, dass der Schnee ausgeht“, so der Skitourismusforscher. Aigner weist auch daraufhin, dass sich seine Studie auf Schneereichtum und nicht auf Schneesicherheit bezieht.
Johanna Monitzer
Bild: Skitourismusforscher Günther Aigner (li.) überreichte TVBGF Florian Phleps die 47 Seiten starke Studie. Foto: Monitzer