Schlammspaß wird zum Preiskampf
Der Preis ist heiß beim Spartan Race. Nach der erfolgreichen ersten Austragung steigen die Lizenzgebühren auf das Doppelte an.
Oberndorf | Beeindruckt zeigte man sich von allen Seiten nach der erfolgreichen Premiere des Spartan Races in Oberndorf. Von 11. bis 12. September stellten sich über 3.200 Teilnehmer dem Hindernislauf, der in drei Distanzen ausgetragen wurde. „Es war die beste Auftaktveranstaltung, die wir je gemacht haben. Die Athleten waren hin und weg von der Region und der Bergwelt“, resümierte Veranstalter Helge Lorenz gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. Auch das Medienecho war beachtlich, wie die Touristiker vermeldeten. Genaue Zahlen über die Nächtigungen liegen noch nicht vor „Wir haben nur positive Resonanzen erhalten. Überall sah man zufriedene und begeisterte Gesichter“, freut sich Gernot Riedel, Geschäftsführer des Tourismusverbandes, der die Veranstaltung in die Region brachte.
Die Begeisterung ist groß, aber...
Die Begeisterung in den Gesichtern der Gemeinderäte verblasste aber in der jüngsten Sitzung ein wenig, als man erfuhr, dass für eine neuerliche Austragung der Veranstalter das Doppelte an Lizenzgebühren veranschlagt. „Ich stehe voll hinter der Veranstaltung, wir wollen ein positives Signal senden, dass wir hinter dem Rennen stehen, aber die höheren Gebühren können wir nicht mittragen“, erklärt Bürgermeister Hans Schweigkofler.
„Jede Sportveranstaltung verlangt Lizenzgebühren“
Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, betrugen die Lizenzgebühren für die Premiere des Hindernislaufes 60.000 Euro. Hinzu kamen sogenannte Nebenkosten, die mit 30.000 Euro beziffert wurden (Abrechnung liegt noch nicht vor). Die Gesamtkosten von somit 90.000 wurden je zu einem Drittel aus der Gemeindekasse, dem TVB-Regionsbudget und dem TVB-Ortsbudget gestemmt. Für eine neuerliche Austragung des Rennes verlangt der Veranstalter nun allein 120.000 Euro an Lizenzgebühren, wie hoch die Nebenkosten sein werden, ist noch nicht klar. „Im ersten Jahr haben uns die Veranstalter einen Sonderpreis gemacht, weil sie uns zeigen wollten, dass die Veranstaltung funktioniert“, erklärt TVB-Geschäftsführer Riedel. Der TVB ist Vertragspartner von Spartan Race und der Geschäftsführer weist darauf hin, dass bei jeder Sportveranstaltung Lizenzgebühren anfallen. „Der mediale Gegenwert ging aber bereits bei der Spartan Race-Premiere über ein vielfaches des investierten Wertes hinaus“, betont Riedel.
Mit 30.000 Euro will sich die Gemeinde beteiligen
Dass die Veranstaltung ein tolle Sache für Oberndorf ist und war, darüber ist sich die Gemeindeführung einig. „Die Spartaner sollen auch im nächsten Jahr wieder kommen. Wir wollen aber bei einer neuerlichen Austragung nicht mehr als 30.000 Euro beisteuern“, fasst Bürgermeister Schweigkofler den Entschluss der Mandatare zusammen. Zu dem Geldfluss würde die Gemeinde auch wieder die zwei Hektar Grundfläche, in dem sich die Ziel- und Startzone befindet, kostenlos zur Verfügung stellen.
Veranstalter wartet auf Zu- oder Absage
Die Zeit drängt nun ein wenig, der Termin für das Rennen 2016 wurde bereits über die Medien bekannt gegeben und auf der Homepage von Spartan Race wird die Austragung der Rennen für 10. und 11. September angekündigt. In der nächsten Woche erwarten die Veranstalter eine Entscheidung, ob der TVB nach der Premiere des Rennes seine Ausstiegsoption in Anspruch nimmt oder den 3-Jahres-Vertrag einhält. „Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden werden“, gibt sich Riedel zuversichtlich.
Ziel: EM in Oberndorf
Für die Oberndorfer wäre es wichtig, die Veranstaltung langfristig im Ort zu behalten. „Ziel wäre es sicher, eine Europameisterschaft zu bekommen“, so Bürgermeister Schweigkofler. Aber was das wohl kosten wird?
Johanna Monitzer