Schäfers Qualen Georg Haderer
Kitzbühel | Der Kitzbüheler Autor Georg Haderer stellt in der Gamsstadt seinen neuen Krimi „Schäfers Qualen“ vor.
KA: Wie erklären Sie sich die anhaltende Beliebtheit des Kriminalromans bzw. was hat Sie dazu bewogen, selbst einen zu verfassen?
Haderer: Den Leser fasziniert meiner Meinung nach am Krimi dasselbe wie an jedem anderen guten Roman: Er findet Menschen in außergewöhnlichen Situationen mit extremen Konflikten, in denen er sich bewähren muss. Da fiebert man mit und hofft, dass der Held sein Ziel erreicht.
KA: Wie stellen Sie sich Ihre Hauptfiguren vor? Handelt es sich dann um existierende Personen?
Haderer: Nein, das gerade nicht, aber ich lasse mich von realen Personen inspirieren. Wenn ich zum Beispiel einen Politiker partout nicht ausstehen kann, ist die Versuchung schon groß, bei ihm Anleihen für ein Mordopfer zu nehmen … näher will ich jetzt nicht ins Detail gehen. Und die Komplexität der Figuren, die arbeite ich eben dann so aus, dass ich sie mir lebendig vorstelle: wie sitzen sie im Kaffeehaus, wie bestellen sie, wie sprechen sie mit ihren Kindern etc. Da kann man schon auch einmal die Distanz verlieren und sich in Charakteren auflösen … das ist nicht sehr gesund; da habe ich dann Albträume und andere komische Zustände.
KA: Sie sind in Kitzbühel aufgewachsen, auch die Handlung Ihres ersten Buches ist in Tirol angesiedelt – wie stark sind Ihre Figuren von Ihren eigenen Erfahrungen geprägt?
Haderer: Ich bin ja schon als Baby mit meinen Eltern und Geschwistern in den Bergen unterwegs gewesen, ich konnte ja gar nicht anders, als diese Gegend lieben zu lernen … das ist heute auch nicht anders. Auf der anderen Seite steht die Habsucht, mit der viele Leute aus der Natur hier Kapital schlagen wollen.
Gleichzeitig gibt es einen saisonalen Kontrast zwischen den Partyzeiten und der Nachsaison. Dieses Bio-top aus psychopathischen Zuständen, menschlichen Abgründen, skurrilen Charakteren und wunderschöner Natur ist natürlich ein guter Nährboden für einen Krimi.
Das Buch wird am 2. Oktober ab 19.30 Uhr in der Landesmusikschule Kitzbühel präsentiert.