Sanatorium steht vor Umsetzung
Herbe Kritik gab es vom Bürgerforum Liste Fritz an der Kitzbüheler Gemeindeführung. „Es fehlt an Transparenz bei dem ‚Millionendeal‘ des ehemaligen Krankenhauses“, kritisiert Peter Scheiring.
Kitzbühel | Seit 1. Jänner 2010 ist das Kitzbüheler Krankenhaus geschlossen, für Debatten sorgt es aber immer noch. In einer Presseaussendung kritisiert Peter Scheiring vom Bürgerforum Liste Fritz die Vorgangsweise der Stadtführung bei der Weiterverwendung des Gebäudes. Bekanntlich soll ja im Obergeschoss ein Sanatorium entstehen, womit die dritte medizinische Säule für das Nachfolgermodell des Krankenhauses geschaffen ist. Kritik gibt es an der Vorgangsweise. Laut Ansicht von Scheiring ist der Baurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 75 Jahren nicht akzeptabel, zudem fehlt es für den Vertreter der Liste Fritz an der nötigen Transparenz bei dem Vertragswerk.
Diese Vorwürfe kontert aber die Stadtführung rund um Bürgermeister Klaus Winkler. „Mit der Fischl-Holding konnte ein Investor gefunden werden, der nicht nur ein hochwertiges medizinisches Angebot umsetzen wird, sondern das Gebäude des ehemaligen Krankenhauses auch auf den neuesten technischen Stand bringen wird. Die Stadt spart sich dadurch die nicht unerheblichen anstehenden Renovierungskosten“, erklärt Winkler. Durch den jetzt zur Beschlussfassung durch den Gemeinderat vorliegenden Baurechtsvertrag, der von Spezialisten im Wirtschaftsrecht aufgestellt wurde, ist auch sichergestellt, dass die Stadt das Gebäude nicht endgültig aus der Hand gibt. „Die Laufzeit von 75 Jahren ist bei Investitionen in dieser Höhe ein durchaus üblicher Vorgang“, unterstreicht Winkler. Zudem sehe die eng gefasste Widmung vor, dass nur ein Gesundheitsdienstleistungszentrum im Gebäude betrieben werden kann.
Die Gemeinderäte hatten bereits im Rahmen einer Sondersitzung zwei Wochen vor der anstehenden Gemeinderatssitzung ausführlich Gelegenheit, sich mit allen Vertragsdetails vertraut zu machen. „Ich glaube, dass wir ein äußerst lukratives Angebot für die Stadt am Tisch liegen haben, entscheiden muss aber letztendlich der Gemeinderat“, erklärt Bürgermeister Winkler abschließend.
Elisabeth M. Pöll