
Kultur
Sammler im Mittelpunkt
Schon lange hatte das Museum die Mineralien als Schwerpunkt ausgewählt und ist dafür auch bekannt, dieses Mal stehen aber nicht allein die Steine im Fokus, sondern vor allem die Menschen, die hinter den gesammelten Schätzen stehen.
Nach vielen Jahren der Vorbereitung gibt es nun eine informative Schau, in der es viele besondere Sammlungsstücke zu bewundern gibt. Die neue Ausstellung fängt im ersten Raum mit der Geschichte des Mineraliensammelns an, die schon in der Steinzeit begann und sich lückenlos bis in die heutige Zeit verfolgen lässt. Zu jedem historischen Abschnitt gibt es einen kurzen Film.
Schönste Steine präsentiert
Den Hauptteil der Ausstellung bilden aber acht Steinsucher, deren sammlerisches Wirken in Kurzfilmen, in Texten und einer Auswahl der schönsten Steine ihrer Sammlungen gezeigt werden.
Unter den porträtierten Sammlern sind der Pfarrer und Heimatforscher Josef Lahnsteiner aus Hollersbach und der in Österreich bekannte und bereits verstorbene Fernsehmoderator Sepp Forcher. Pfarrer Lahnsteiner war begeisterter Steinsucher und vor allem in den Tälern des Oberpinzgaues unterwegs, während Sepp Forcher von den Forcheriten aus der Steiermark fasziniert war. Diese Namensgleichheit mit dem gelben, krustenartigen Mineral ist zufällig, das Mineral ist nicht nach ihm benannt. Weitere Steinsucher in der neuen Schau sind Kurt Windberger, Sepp und Antonia Schnell, Fritz Petutschnig, Sepp Papp, Alfons Wurnitsch und Jakob Nothdurfter.
100-jährige Steinsucherin zu Besuch
Mit viel Applaus bedacht wurde bei der Eröffnung der Besuch der einst aktiven Steinsucherin Antonia Schnell aus Maishofen, die mit 100 Jahren noch immer Freude an den Steinen zeigt und ihre Sammlung von noch nie gesehenen Amethysten aus der Zirknitz (Kärnten) und Rauriser Rutilquarzen präsentierte, die sie zusammen mit ihrem bereits verstorbenen Mann aufgebaut hatte.
Einen Blickfang bildet die moderne Skulptur „Der Steinträger“ des Kärntner Künstlers Hans-Peter Profunser im Foyer, und in der Alm zeigt ein Schattentheater die Begegnung eines Almbauern mit einem mittelalterlichen Venedigermandl, das vom Neukirchner Kulturschaffenden Charly Rabanser inszeniert wurde.
Die neue Schau, für die der Obmann der Salzburger Steinsucher - Erwin Burgsteiner - verantwortlich zeichnet, bildet eine tolle Ergänzung zur schon bestehenden Nationalparkausstellung „Smaragde und Kristalle“. Es zahlt sich wirklich aus, sich Zeit zu nehmen und die großartigen, mit modernsten Mitteln gestalteten Ausstellungen im Museum Bramberg zu besuchen.
Darüber hinaus gibt es viel Interessantes im Museum: Eine neue, unglaubliche Epidot-Calcit-Apatitstufe von der Knappenwand in der Nationalparkschau, neue Stoitzner-Bilder, und im Freilichtbezirk wird donnerstags (alle 14 Tage) im museumseigenen Backofen Brot gebacken und an Ort und Stelle verkauft. Öffnungszeiten: www.museumbramberg.at