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Kitzbüheler Anzeiger

Rückblick auf das Jahr der Flut

Die wertvolle Arbeit, die die örtlichen Feuerwehren leisten, war wohl selten so offensichtlich wie im Jahr 2013, als große Teile des Bezirkes im Juni vom Hochwasser gezeichnet wurden.

Hochfilzen | Die 25 Wehren und zwei Löschgruppen des Bezirksverbandes versammelten sich zum Feuerwehrtag in Hochfilzen. Um den Anwesenden nochmals zu vergegenwärtigen, wie schwer vor allem Kössen getroffen wurde, setzte die Bezirksspitze nicht auf viele Worte, sondern auf die Macht der Bilder – ein Video zeigte in aller Deutlichkeit die Auswirkungen des Hochwassers.

Bezirks-Feuerwehrinspektor Hubert Ritter bekräftigte in seinem Bericht nochmals: „2013 war ein witterungsbedingtes Katastrophenjahr. Ich weiß in meinen 40 Jahren bei der Feuerwehr keine vergleichbare Situation.“ Die Zusammenarbeit der Feuerwehren mit den anderen Einsatzkräften wurde ausdrücklich von Ritter gelobt. „Wir hätten seitens der Feuerwehr bei diesem Hochwasser nicht viel anders machen können, ich bin stolz auf meine Mannschaften.“ Allerdings setzte Ritter kritisch nach, dass ein rascheres Reagieren auf den Zivilschutzalarm bei so manchem Betroffenen das Schadensausmaß hätte verringern können. Als positives Beispiel hierfür nannte Ritter die Marktgemeinde St. Johann, die am Katastrophen-Tag bereits sehr früh mit dem Aufbau des Hochwasser-Schutzes begonnen hatte.

Generell, führte Ritter weiter aus, kann sich übrigens die Einsatz-Statistik der Feuerwehren sehen lassen: Insgesamt wurden 2013 1.314 Einsätze geleistet, dabei wurden von 11.463 Mitgliedern 29.595 Stunden investiert. Mit 921 entfällt der Löwenanteil auf Technische Einsätze, außerdem kam es zu 143 Bränden. Bedauerlicherweise war dabei in Hopfgarten ein Brandtoter zu beklagen.

Im abgelaufenen Jahr kam es darüber hinaus zu 215 Täuschungsalarmen, die ein ständiges Ärgernis für die Kameraden sind.

„Unnötige“ Einsätze thematisiert

Ritter schnitt im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages zudem ein weiteres, kontroverses Thema an: „In der letzten Zeit häufen sich Alarmierungen, die nicht im Einsatzbereich der Wehren liegen. Der Frust steigt, vor allem bei Gemeinden mit vielen Zweitwohnsitzlern.“

Zwar seien die Kameraden 24 Stunden für den Notfall bereit. Dennoch, sagt Ritter, macht es einen Unterschied, ob man eine Berufsfeuerwehr hinzu zieht, oder einen Freiwilligen, der weg von seiner Familie muss oder den Arbeitsplatz für den Einsatz verlassen muss.

In diesem Sinne hofft Ritter auf Verständnis bei der Bevölkerung und auch auf ein Entgegenkommen von der Leitstelle.

Mit Kritik sparte an diesem Abend übrigens auch der Kommandant der St. Johanner Feuerwehr und Abschnittskommandant Untere Schranne, Ernst Stöckl, nicht. Er monierte, dass die Feuerwehren ständig quasi neuwertiges Material ersetzen müssten. Als Beispiel führte er etwa die Funkgeräte in‘s Treffen, die nach nur sechs Jahren  erneuert werden. „Tirolweit werden hier zigtausende Euro verschleudert“, ereiferte sich Stöckl. Der an diesem Abend ebenfalls anwesende Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl führte dazu aus, dass moderne und professionelle Ausrüstung eine Notwendigkeit sei. Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber ergänzte, dass die Hersteller selbst oft vorschreiben, wie lange ihre Geräte verwendet werden können.  

Ehrungen vergeben, Papp verabschiedet

Im Rahmen des Bezirkstages wurden zahlreiche Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen. Unter anderem erhielt Hans-Peter Zelger von der Feuerwehr Waidring das Verdienstzeichen des Landesverbandes Tirol in Stufe IV (Bronze).

Gleichzeitig dankte Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Meusburger seinem Amtsvorgänger Johann Papp sowie dessen Stellvertreter Winfried Perger für die geleistete, wertvolle Arbeit und verabschiedete die beiden und weitere Mitglieder des früheren Vorstands feierlich. Elisabeth Galehr

Bild: Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Meusburger (l.), LR Josef Geisler (2.v.l.), Bezirkshauptmann Michael Berger (2.v.r.) und Landes-Kdt. Peter Hölzl (r.) gratulierten Hans-Peter Zelger zur Ehrung. Foto: Galehr

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