
Ringen um den Astberg
Vor wenigen Wochen wurde die Bürgerinitiative „Stimme für Going“ aus der Taufe gehoben – es sind die Gegner des Hotelprojekts, der Anzeiger berichtete mehrmals, die sich hier zusammen geschlossen haben. Jetzt gibt es mit dem „Team Zukunft Astberg“ eine weitere Initiative, die sich für den Hotelbau ausspricht. Markus Hirzinger ist das Gesicht der Gruppierung, der es nicht nur um den Bau des neuen Hotels geht, sondern vor allem um die Rettung der Astberg-Bahn. Hirzinger ist Geschäftsmann, betreibt Sportgeschäfte und ist Vermieter. Streiten ist seine Sache nicht: „Bei uns wird kommuniziert und zusammen geholfen.“
Frequenz muss verbessert werden
Nur wenige Tage vor der Volksbefragung (29. Juni) legt er seine Sicht der Dinge dar: „Was mich stört ist, dass zum Teil komplett falsche Gerüchte und Fakten herumschwirren. Mir ist es daher wichtig, dass diese richtig gestellt werden.“ In den letzten sieben Jahren seien im Schnitt 650.000 Euro jährlich in die Astbergbahn investiert worden, um sie fit für die Zukunft zu machen. „Von Seiten der Bergbahn wurde immer alles probiert, um die Lage zu verbessern, dennoch stehen die großen Investitionen noch bevor und ohne mehr Fahrten bzw. Gäste können diese nicht umgesetzt werden“, betont Hirzinger. Seit der Schließung des Cordialhotels vor sechs Jahren hat die Bahn keinen positiven Jahresabschluss mehr erwirtschaftet.
Wenn es nicht gelänge, die Zahlen zu verbessern, dann stünde die Bahn möglicherweise vor dem Aus, befürchtet Hirzinger. Fakt ist, dass die Konzession im Jahr 2032 abläuft. Auch die Zukunft des Hausberglifts – im Volksmund liebevoll Schmuselift genannt – stehe da in Diskussion. Rund fünf Millionen Euro an Investitionen sollen notwendig sein. Thema sei auch die Vereinfachung der Pisten. Das Projekt gäbe es ja schon. „Wir reden hier von einem überlegten, innovativen Konzept“ betont Hirzinger und stellt klar, „dass in den vergangenen Jahren sehr viel im Hintergrund passiert ist.“ Sogar ein Workshop mit dem Thema „Wie beleben wir den Berg“ wurde vor einigen Jahren durchgeführt.
Mit einem neuen Hotel könne die Frequenz der Bahn massiv gesteigert werden. „Die Tirol Lodge in Ellmau wurde in der Saison 2018/2019 eröffnet. Die Nächtigungen sind dort um fünf bis sechs Prozent gestiegen“, rechnet Hirzinger vor. Das bestehende und funktionierende Konzept werde in Going kopiert.
Verkauf von 15.000 Tageskarten geplant
Durch das neue Hotel wird mit dem Verkauf von rund 15.000 Bergbahn-Tageskarten gerechnet. Außerdem solle, stellt Hirzinger klar, dass das Projekt nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer den Astberg beleben und so eine für die Region eine zusätzliche Wertschöpfung erzeugen werde. Für den Sprecher vom „Team Zukunft Astberg“ ist übrigens auch wichtig. dass es sich bei den Neubauten nicht um einen Betonklotz handeln wird, sondern um Gebäude in Holzbauweise „die auch in die Landschaft passen“. Sie sollen nicht höher als drei Etagen gebaut werden, überdies sollen die Dächer begrünt werden. Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist für ihn ein weiteres Argument.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung werden die Goinger am Dienstag, 17. Juni, ab 19.30 Uhr im Sportsaal Going ein über das Projekt informiert. Am Sonntag, 29. Juni, findet dann die Volksbefragung statt.