
Rekordhoch bei den Mitarbeitern
An der Klinik in Innsbruck ist die Stimmung offenbar alles andere als gut – die Wartezeiten für Operationen sind lang, auch Patienten mit Schmerzen müssen sich lange gedulden. Jeder fünfte OP-Saal musste im Jänner gesperrt werden, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Personalmangel macht den Verantwortlichen zu schaffen. Sie schlugen jetzt Alarm.
15.000 Patienten stationär im Spital
Am Bezirkskrankenhaus in St. Johann ist die Stimmung hingegen positiv. Mit 262 Betten und insgesamt acht Abteilungen ist das Spital gut aufgestellt. Jährlich werden rund 15.000 Patienten in stationäre Behandlung aufgenommen, ambulant werden rund 140.500 Patienten jährlich untersucht und behandelt. Mit der Aufstockung des B-Traktes im Vorjahr um eine Etage erfuhr das Bezirkskrankenhaus einen wesentlichen Modernisierungsschub. Eine Palliativstation für schwerstkranke Patienten mit Übernachtungsmöglichkeit für Angehörige und Blick auf den Wilden Kaiser wurde eingerichtet, dazu eine Sonderklassestation mit 24 Einzelzimmern und eine Angiographieeinheit (Gefäßuntersuchung und –behandlung). Die Dialyseeinheit wurde erweitert und der Hubschrauberlandeplatz vergrößert und vom A-Trakt auf das Dach des Erweiterungsbaus verlegt. Er gilt jetzt als modernster Helilandeplatz Österreichs.
Das Thema Personalmangel war für die kollegiale Führung des Hauses – derzeit Primar Bruno Reitter, Pflegedirektor Harald Sinnhuber und Verwaltungsdirektor Christoph Pfluger – ebenfalls lange Jahre ein akutes Problem.
Auch Dank „Medicubus“ Personalstand im Griff
Doch mit dem Bau des „Medicubus“ – der benachbarten Pflegeschule – wurde ein wichtiger Meilenstein für das Krankenhaus gesetzt. Das sehr gute Klima im Haus und nicht zuletzt die Bezahlung sorgte in den vergangenen Jahren dafür, dass die Personalfrage positiv gelöst werden konnte. Über 800 Menschen sind im Spital beschäftigt – so viele wie noch nie zuvor.
Nach einer intensiven Wintersaison werden derzeit die sogenannten „geplanten“ Operationen durchgeführt. Selbstverständlich werden Akutfälle sofort operiert. Wartezeiten von einigen Monaten müssen Patienten, die eine Hüft- bzw. Knieprothese bekommen, in Kauf nehmen. In anderen Bereichen sind es wenige Wochen Wartezeit.
„Wir werden ab Herbst jedoch die OP-Kapazitäten deutlich erhöhen“, freuen sich Pflegedirektor Harald Sinnhuber und Verwaltungsdirektor Christoph Pfluger. Das dafür notwendige Pflegepersonal sei auch schon eingestellt. Bis dieses voll einsatzfähig ist, dauere es aber natürlich, so Sinnhuber „Die Kapazitäten sind derzeit wieder auf Vor-Corona-Niveau“, erklären Sinnhuber und Pfluger. Vor allem für den Pflegedirektor ist erleichternd, dass alle Stationen im Haus voll in Betrieb sind. Über den Pflegenotstand brauchen sich die St. Johanner übrigens auch in den nächsten Monaten keine Gedanken machen – ab dem Spätherbst gibt es sogar eine Warteliste für interessiertes Pflegepersonal, die im gehobenen Dienst tätig sind.r