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Kitzbüheler Anzeiger

Reise von Kitzbühel nach Salzburg

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Michael Hofer Bergmann, Reisender, Künstler und auch ein Pionier des Fremdenverkehrs.

Kitzbühel | Der Künstler Michael Hofer wäre in der Gamsstadt fast in Vergessenheit geraten – aber eben nur fast. Nachdem das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang dem Kitzbüheler bereits im letzten Jahr zu seinem 100. Todestag eine Sonderausstellung widmete, erhält er nun auch in seiner Geburtsstadt eine entsprechende Würdigung. „Michael Hofer stammte aus einer alteingesessenen Bergbau-Familie. Er dokumentiert auch den Niedergang des Bergbaus in der Region“, erzählt Museumsdirektor Wido Sieberer bei der Eröffnung.

Die Museumsbesucher werden auf eine Zeitreise von Kitzbühel nach Salzburg mitgenommen. Mit einer unglaublichen Genauigkeit gab Hofer seine Umgebung wider. „Es sind nicht nur Bilder, es sind Zeitdokumente“, erklärt Sieberer. Einfach spektakulär zum Beispiel die Stadtansicht von Kitzbühel um 1870.

„Es zieht einen in die Bilder hinein“

Hofer malte vor allem Stadtansichten und Landschaften. Der Künstler gibt damit stimmungsvolle Einblicke in eine längst vergessene Zeit. „Bei genauem Betrachten zieht es einen richtig in die Bilder hinein. Man macht sich automatisch Gedanken darüber, wie das Leben damals wohl war“, zeigte sich auch Bürgermeister Klaus Winkler von der Ausstellung beeindruckt.

Realitätsnahe Zeitdokumente

Vor und neben seiner Berufslaufbahn als Bergmann hat sich Michael Hofer, beginnend mit einem Studium an der Akademie in München, der Malerei verschrieben. In seinen Zeichnungen hält er zum einen seine Berufswelt fest, als Zeichner und als Maler widmet er sich der Natur.

Seine Naturstudien und Ansichten von Dörfern und Städten, in denen er arbeitete, die er bereist oder als Pionier des aufkommenden Alpinismus erwanderte, sind detailgetreue Wiedergaben seiner Lebenswelt. „Das zeichnerische und malerische Werk Hofers stellt insbesondere die Stadt und die Region Kitzbühel sowie das Landes Salzburg dar“, erklärt Museumsdirektor Sieberer.  

Zu dem im Rückgang begriffenen Bergbau und der althergebrachten Landwirtschaft gesellt sich die Entdeckung und Erschließung der Natur, die zum Aufkommen des damals noch völlig neuen Erwerbszweigs Tourismus führte.

Sonderausstellung ist bis 15. April geöffnet

Die Sonderausstellung „Michael Hofer – ein Bergmann als Maler“ ist bis 15. April im Museum Kitzbühel - Sammlung Alfons Walde zu sehen.
Johanna Monitzer

Bild: Hermann Mayerhofer (Gotik- und Bergbaumuseum Leogang), Museumsdirektor Wido Sieberer, Magdalena Schmuck (Museum Leogang), Bgm. Klaus Winkler und Kulturreferent Vize-Bgm. Walter Zimmermann (v. li.) eröffneten die Sonderausstellung am Freitagabend im Museum Kitzbühel.  Foto: Monitzer

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